"Ein Trainerwechsel ist zu einfach. Wir lösen die Dinge nicht auf dem einfachsten Weg, hatte Präsident Fritz Keller noch vor einigen Tagen via Bild verkündet, Marcus Sorg offiziell Rückendeckung gegeben und stattdessen die Spieler des Tabellenletzten SC Freiburg in die Pflicht genommen.
Doch kurz vor dem Trainingsstart am 2. Januar zog der Club trotz aller Treueschwüre die Reißleine und trennte sich nach übereinstimmenden Informationen von Bild und Sky Sport News mit sofortiger Wirkung von Trainer Sorg. Sein Amt übernimmt vorerst Assistent Christian Streich, bis ein Nachfolger gefunden ist.
Vertrauen in Sorg offenbar erschüttert
Offenbar war das Vertrauen in die Maßnahmen des Trainers nicht mehr groß genug. Kurz vor Weihnachten hatte Sorg sechs Spieler, darunter Felix Bastians und Kapitän Heiko Butscher, aussortiert und damit teamintern einiges an Rückendeckung eingebüßt. Zudem mehrten sich laut kicker.de im Mannschaftskreis die Zweifel an den fachlichen Qualitäten des ehemaligen Trainers der Regionalligamannschaft.
Sportlich war die Bilanz des Nachfolgers von Robin Dutt mit lediglich drei Siegen und vier Remis (13 Punkten aus 17 Spielen) ohnehin desaströs. In der letzten Saison hatte Freiburg noch den neunten Platz belegt, ist mittlerweile aber mit fast identischem Kader an Tabellenende gerutscht und war bereits in der ersten Runde des DFB Pokals an Drittligist Unterhaching gescheitert.
Sorg wäre der erste Rauswurf beim SC Freiburg
Sollte der Rauswurf auf der für 13 Uhr einberufenen Pressekonferenz des SC Freiburg bestätigt werden, würde Sorg für eine Premiere in der Bundesliga-Geschichte des SC Freiburg sorgen. Er wäre der erste Trainer der Breisgauer, der den Club vorzeitig verlassen müsste.
Bislang hatte der Club immer für Kontinuität gestanden, war seinen Übungsleitern sogar trotz Abstiegen treu geblieben. Volker Finke verließ die Breisgauer 2007 nach 16 Jahren, Dutt wechselte im Sommer nach vier Jahren zu Bayer Leverkusen.