Der 1. FC Köln hat Holger Stanislawski als neuen Trainer präsentiert. Der 42-Jährige tritt beim Absteiger die Nachfolge von Interims-Chefcoach Frank Schaefer und dessen Vorgänger Stale Solbakken an. Stanislawski war bis zum 9. Februar beim Erstligisten 1899 Hoffenheim tätig, ehe er dort von Markus Babbel abgelöst wurde.
"Der 1. FC Köln ist ein Traditionsverein der Bundesliga mit großartigen Fans in einer sehr lebendigen Stadt. Ich freue mich auf diese Aufgabe, auch wenn sie nicht einfach wird. Das ist allen Beteiligten klar", erklärte der neue Hoffnungsträger laut Homepage des Clubs.
Neuanfang ohne Podolski
Beim 1. FC Köln soll Stanislawski einen Neuanfang einleiten. Nach dem fünften Abstieg insgesamt und dem vierten in den letzten zehn Jahren strebt der Club einen radikalen Schnitt an. Ohne Identifikationsfigur Lukas Podolski, der zum FC Arsenal wechselt, muss die Mannschaft ein neues Gesicht erhalten. Die zwölf Millionen Euro Ablöse kommen da gerade recht.
Die schnelle Rückkehr in die Bundesliga und Kontinuität lauten die Kölner Ziele, deren Liste seit 2000 auf 16 Cheftrainer angewachsen ist. "Holger Stanislawski ist ein Fußball-Lehrer mit Charakter, der gemeinsam mit der sportlichen Führung des 1. FC Köln eine neue Mannschaft formen wird", urteilte FC-Geschäftsführer Claus Horstmann.
Stani ist den Weg mit St. Pauli schon gegangen
Den nun vor ihm liegenden Weg hat Stanislawski mit dem FC St. Pauli bereits einmal beschritten. 2010 führte er die Hamburger in die Bundesliga. Diese Erfahrungen machen ihn aus Kölner Sicht zu einem perfekten Kandidaten für das Traineramt in der Domstadt.
"Holger Stanislawski ist ein Trainer, der hervorragend zum 1. FC Köln passt. Wer dem fußball-verrückten Hamburg mit seinem hohen medialen Druck gewachsen ist, der kann auch in Köln bestehen. Holger Stanislawski hat bei St. Pauli zudem bewiesen, dass er mit Erfolg eine Mannschaft für den Aufstieg in die Bundesliga aufbauen und motivieren kann. Diese Qualität brauchen wir jetzt in Köln", erklärte Vize-Präsident Toni Schumacher auf der Vereins-Homepage.
Ein neuer Sportdirektor fehlt noch
Stanislawski wird André Trulsen und Klaus-Peter Nemet als Co-Trainer mit nach Köln bringen. Alexander Bade wird wie bisher die Torhüter trainieren. Als neuer Sportdirektor der Kölner ist laut Kicker Jörg Jakobs von Hannover 96 im Gespräch, der bei den Niedersachsen bisher als Chefscout tätig war. Seit der Entlassung von Volker Finke am 10. März ist diese Position beim FC unbesetzt.
Wer immer auch Nachfolger wird, er muss im Zusammenspiel mit Stanislawski eine heikle Aufgabe bewältigen. Die Umsätze sinken um rund 30 Prozent - da muss sich der FC zwangsweise von Spielern trennen, die den Etat zu sehr belasten.
Das FC-Präsidium um Werner Spinner bat die fast 56.000 Mitglieder schon um Langmut, sollten sich die Vorhaben nicht rasch umsetzen lassen. "Wir brauchen Geduld und die Zuversicht, dass wir gemeinsam erfolgreich sein werden, auch wenn nicht alles auf Anhieb klappen wird", ließ die Führungsspitze in der vergangenen Woche wissen.