Baris Özbek war sauer. Das war er schon öfters, aber diesmal so richtig. Man konnte es dem Duisburger Spieler jedenfalls nicht nur am Gesicht ablesen, was er von der Situation auf dem Platz hielt. Eben hatte sein Mitspieler Zlatko Janjic nach Foulspiel Gelb gesehen, da griff der 30-Jährige selbst mit ein: Er schubste seinen Gegenspieler Kevin Pires-Rodriguez zu Boden und ließ sich dabei auch nicht davon stören, dass Schiedsrichter Robert Schröder direkt vor ihm stand und beste Sicht auf die Szene hatte.
Folgerichtig sah Özbek Rot, was seine Laune auch nicht besser machte. Als Pires-Rodriguez - wenn auch reichlich theatralisch - erneut zu Boden ging, stieg der Duisburger ihm auf die Wade. Und damit nicht genug: Als Özbek den Platz verlassen wollte und von mehreren Lottern bedrängt wurde, teilte er mit Ellbogen und Kopf nochmal kräftig aus - und traf unter anderem Alexander Langlitz, der ebenfalls zu Boden ging.
Nach Informationen von "Bild" und "Kicker" drohen dem Spieler nun bis zu acht Spielen Sperre. Auch vereinsintern könnte es Ärger geben. Man müsse sich die Szene noch einmal genauer ansehen und dann die Konsequenzen ziehen, zitiert der "Kicker" Sportdirektor Ivo Grlic.
Duisburg setzt sich an der Tabellenspitze ab
Eigentlich gilt Baris Özbek als erfahrener Spieler. Der 30-Jährige steht seit Februar 2016 beim MSV Duisburg unter Vertrag, er hat bereits bei Union Berlin und Galatasaray Istanbul gespielt. Mit seiner Erfahrung hätte er hier zwar wirklich die Ruhe bewahren sollen - ganz unschuldig sind seine Gegenspieler aber nicht. Auf den Videobildern der Szene sieht es jedenfalls so aus, als provozierten die Lotter ganz gerne und ließen sich nur allzu leicht fallen.
Immerhin: Das Spiel gewannen die Zebras 2:0 und konnten sich damit an der Spitze der Tabelle etwas absetzen. Duisburg liegt auf dem ersten Platz und hat nun zwei Punkte Vorsprung vor dem VfL Osnabrück, der beim 1:1 (1:0) bei Fortuna Köln zwei Zähler liegen ließ.