Das Tischtuch zwischen Trainer Louis van Gaal von Fußball-Rekordmeister Bayern München und Starstürmer Luca Toni ist offenbar endgültig zerschnitten. Van Gaal hat den Italiener nach dessen erneuter öffentlicher Klage über das angespannte Verhältnis zum Coach vor der wichtigen Champions-League-Begegnung am Mittwoch gegen Maccabi Haifa bis auf Weiteres suspendiert. Das meldete die Bild-Zeitung, die Bayern wollten dies auf SID-Anfrage zunächst nicht kommentieren. Für das wichtige Spiel gegen die Israelis fällt übrigens auch der am Ellbogen verletzte Stürmer Miro Klose aus, was die Lage in der Offensive der Bayern nicht eben entspannter werden lässt.
Keine Stammspieler aufgrund alter Verdienste
Kloses Sturmpartner Luca Toni hatte sich zuvor in einem Fernsehinterview wieder einmal über van Gaal beschwert. "Seit vier Monaten habe ich Probleme mit van Gaal. Alles hat Grenzen. Unsere Beziehung ist fast am Ende", sagte er - und kündigte seine Flucht in die italienische Heimat an. Der AS Rom hat angeblich Interesse an dem 32-Jährigen, die Bosse der Bayern schlossen einen Wechsel in der Winterpause zuletzt aber aus.
"Luca muss lernen, mit der neuen Situation bei Bayern umzugehen. Louis van Gaal hat gesagt, dass es keine Stammspieler aufgrund alter Verdienste gibt. Damit muss jeder Spieler umgehen können", sagte Sportdirektor Christian Nerlinger jetzt der Sport Bild. Auch van Gaal hatte am Dienstag bereits verdeutlicht, dass Toni sein Verhalten ändern müsse. Von der neuerlichen Beschwerde seines kapriziösen Stars wusste van Gaal da noch gar nichts.
Vier Spiele, vier Siege
Nerlinger erhöhte indes den Druck auf den Trainer. "Jetzt muss die Tendenz wieder gewaltig nach oben gehen. Auf Dauer darf Mainz nicht vor Bayern stehen. Das ist nicht in Ordnung. Van Gaal ist ein ausgewiesener Fachmann. Aber er muss es jetzt hinkriegen", sagte er. Mit Blick auf das Bundesliga-Restprogramm bis zur Winterpause mit den Spielen bei Hannover 96 und dem VfL Bochum sowie zu Hause gegen Borussia Mönchengladbach und Hertha BSC Berlin fügte er ultimativ an: "Die vier Spiele musst du einfach gewinnen."
SID/kbe