Bundesliga im stern-Check Borussia Dortmund: Nach den Fans blamieren sich auch die Spieler

Keine gute Woche für Borussia Dortmund: Nach den Fan-Ausschreitungen gegen Leipzig präsentierte sich diesmal die Mannschaft unter aller Sau. Und die wollen Dienstag Champions League spielen?

So liefen die Spiele

Verlierer des Bundesliga-Spieltags

Was für eine Woche für Borussia Dortmund! Nach den Ausschreitungen gegen Leipzig, vielen Entschuldigungen und einer möglichen Sperre der Südtribüne, erlitt die vermeintliche Spitzenmannschaft gegen Schlusslicht Darmstadt nun auch noch sportlichen Schiffbruch. Und das völlig verdient. Hatte BVB-Trainer Thomas Tuchel nach dem starken aber knappen Sieg gegen Leipzig noch von einem "4:0 verpackt als 1:0" gesprochen, so kann man das Darmstadt-Desaster mit Fug und Recht als "1:4 verpackt als 1:2" einordnen. Denn die zuvor elf Spiele am Stück sieglosen Kellerkinder aus Hessen gewannen das Spiel auch nach Chancen hochverdient gegen desolate Borussen.

Dass den Dortmundern noch der Elfmeter-Zittersieg gegen Hertha im Pokal unter der Woche in den Knochen steckte, kann dabei nicht als Entschuldigung genügen. Schließlich ist die Borussia ein Champions-League-Team (was sie am Dienstag gegen Benfica Lissabon dringend wieder unter Beweis stellen muss). Zu allem Überfluss fielen vor dem Spiel erneut einige Anhänger der Borussia unangenehm auf: Die Polizei entdeckte beim Durchsuchen eines Ultra-Busses ein ganzes Sammelsurium an Accessoires, die darauf schließen lassen, dass diese "Fans" nicht nur friedliche Absichten hatten.

Gewinner des Spieltags

Tore gegen den Ex-Klub bejubeln manche Spieler so zurückhaltend, dass man den Eindruck gewinnt, die Sache sei ihnen furchtbar peinlich. Nicht so Kyriakos Papadopoulos, der es nun auch seinem zweiten Ex so richtig gegeben hat. Nachdem der HSV-Leihspieler in der vergangenen Woche seinen Hauptarbeitgeber Bayer Leverkusen abgeschossen hatte, war nun der RB Leipzig dran. An die Leipziger war der Grieche nämlich zuvor ausgeliehen - und damit nicht wirklich glücklich geworden. Dementsprechend wenig Grund sah der eigentlich nicht als Tormonster bekannte Verteidiger, sich nach seinem Führungstreffer mit dem Jubeln zurückzuhalten. Am Ende stand der zweite HSV-Bundesligasieg in Serie - Papa sei Dank. 

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Aufreger des Spieltags

Große Aufregung gab es kurz vor dem Spiel von Bayer Leverkusen gegen Eintracht Frankfurt: TV-Sender Sky meldete die Entlassung von Bayer-Trainer Roger Schmidt - 40 Minuten vor Spielbeginn. Bayers Gesellschafter-Ausschuss habe am Vormittag getagt und die Entlassung beschlossen. Stimmte aber nicht. "Es hat weder die Sitzung noch den Beschluss gegeben. Eine unverschämte Sky-Lüge! Da wurden Grenzen überschritten", wetterte Rudi Völler in der "Bild am Sonntag". Die krisengeschüttelte Bayer-Mannschaft ließ sich von der Ente jedenfalls nicht irritieren. Der angeblich schon entlassene Trainer Schmidt konnte von seiner Bank aus einen entspannten 3:0-Heimsieg bejubeln. Und Sky musste sich für die Falschmeldung bei Bayer entschuldigen.

Dieses Tor sollten Sie (nochmal) sehen

Bayer-Stürmer Chicharito beendet seine Formkrise am Samstag mit einem Doppelschlag. Nach dem frühen Führungstreffer veredelte er nach einer Stunde eine Traumkombination zum 2:0. Zunächst spielten die Leverkusener der Eintracht-Defensive über Linksaußen einen Knoten in die Beine, dann ging es schnell und direkt. Kampls wunderschönen Flankenwechsel brachte Bellarabi mit einem Kontakt wieder in die Mitte, wo Chicharito ebenfalls Volley zum vielleicht schönsten Tor des Spieltags einschoss.

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