Puma-Design in der Kritik Puma produziert Einheits-Trikots für Fußball-Vereine, die Fans gehen auf die Barrikaden

Neues Trikot von Borussia Mönchengladbach
Neues Trikot von Borussia Mönchengladbach: Das Vereinswappen auf der Brust sucht man vergeblich
© Puma
Aufregung bei Fans von Borussia Mönchengladbach und anderen Vereinen: Die neuen Trikots des Ausrüsters Puma kommen sehr minimalistisch daher und verzichten auf das traditionelle Wappen. 

Immer wieder mal hadern Fußballfans zu Saisonbeginn mit dem neuen Trikotdesign ihrer Mannschaften. Schließlich braucht jeder Verein vor jeder Saison einen neuen Trikotsatz, allein schon um die Verkaufszahlen in den Fanshops stabil zu halten – und solange noch nicht Fußball gespielt wird, diskutieren die Anhänger eben über Farben und Muster. Nach einigen Wochen hat sich das Thema meist wieder erledigt, der Gewöhnungseffekt braucht lediglich etwas Zeit.

So intensiv wie über das neue Design von Ausrüster Puma wurde in Sachen Fußballmode allerdings schon lange nicht gestritten. Der Sportartikelhersteller, der verschiedene europäische Fußballklubs versorgt, hat einen geradezu revolutionären Ansatz gewählt: Auf der Brust der Spieler prangt nun ein Schriftzug mit dem Namen des Vereins statt des Wappens. Ungewöhnlich ist auch, dass das Design bei allen Klubs gleich aufgebaut ist, in dieser Saison also viele Vereine mit sehr ähnlichen Trikots spielen werden – wenn auch nicht ständig, da es sich lediglich um Ausweich- bzw. Pokal-Trikots handelt.

Trikot ohne Wappen macht Fans wütend

Manche Fans scheint das schon in den Wahnsinn zu treiben, bevor die Saison richtig Fahrt aufgenommen hat. In den sozialen Netzwerken und Online-Foren diskutieren sie sich die Köpfe heiß. Einige hielten das Design zunächst für einen Fake oder den Entwurf für ein einfaches Fan-T-Shirt. Aber nein, so werden Vereine wie Borussia Mönchengladbach, der AC Milan oder Manchester City tatsächlich auflaufen.

Kritik gibt es gleich aus mehreren Gründen. Erstens, weil das Design manchen amateurhaft erscheint: "Photoshop Philipp arbeitet jetzt als Designer für Puma", spottet das Portal "Fums". Zweitens, weil Klubs, die eigentlich keine Verbindung untereinander haben, nun beinahe identische Trikots tragen. Drittens, weil das traditionsreiche Vereinswappen fehlt – und das trifft die Fanseele im Kern. "Ein Trikot welches man als Kopie bei mehreren anderen Vereinen findet und welches das wichtigste Element, die Raute, in den Hintergrund stellt, hat absolut gar nichts mit Borussia zu tun. Schämt euch", wütete ein Fan von Borussia Mönchengladbach über Twitter bei der Vorstellung des neuen Leibchens.

Der BVB ist schon zurückgerudert

Bei Borussia Dortmund hatte der Protest der Anhänger bereits handfeste Folgen. Auch die Schwarz-Gelben sollten im Pokal in einem Trikot ohne Vereinswappen auf der Brust spielen. Das Design wurde jedoch im Vorhinein geleakt, es folgte ein Aufschrei der Fangemeinde: "Wer das Wappen nicht ehrt, ist Borussia nicht wert", stand auf einem Transparent. Der Verein ruderte zurück: In der ersten Pokalrunde spielte der BVB noch in den Trikots vom vergangenen Jahr.

Und auch die Spieler haben teilweise noch ihre Schwierigkeiten, sich an das neue Design zu gewöhnen. Muhammed Gümüşkaya von Fenerbahce Istanbul wollte nach seinem Tor in der neugeschaffenen UEFA Conference League gegen HJK Helsinki das Wappen auf dem Trikot küssen – und fand es partout nicht.

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