Bundesliga Der "Shooting-Star" macht Bayer glücklich

Patrick Helmes ist die Entdeckung der bisherigen Bundesliga-Saison. Acht Treffer hat er bereits erzielt, eine Ende seiner Torejagd ist nicht abzusehen. In Leverkusen reden sie vom "wichtigsten Transfer der letzten zehn Jahre". Jetzt soll Helmes auch gegen seinen Ex-Klub treffen (ab 20.30 Uhr im stern.de-Liveticker).

Nationalstürmer Patrick Helmes ist für Bayer 04 Leverkusen schnell zum absoluten Volltreffer geworden. Mit acht Toren in den ersten acht Bundesliga-Spielen ist der 24-jährige Kölner auf dem besten Weg, zum Torjäger Nummer eins zu werden. "Ich kann mit allen Konkurrenten mithalten. Ich bin mitten drin", sagte Helmes, der bislang acht Länderspiele ohne Treffer absolvierte, selbstbewusst. "Ich hatte gute Auftritte und habe mich nach vorne gearbeitet."

Während er in der DFB-Auswahl noch auf den Durchbruch zum Stammspieler wartet, ist er nach seinem Wechsel vom 1. FC Köln am Anfang der Saison bei Bayer zum Star geworden. "Mittlerweile bin ich in Leverkusen angekommen. Ich fühle mich richtig wohl", berichtete Helmes. Dabei ist er sich so sicher, dass er das Angebot, seinen zunächst auf vier Jahre befristeten Vertrag um ein Jahr bis 2013 zu verlängern, schon nach vier Liga-Partien annahm. In Spiel fünf gegen Hannover 96 bedankte er sich mit drei Treffern. "Bayer holt doch keinen Vollblinden", meinte Helmes nach diesem Dreier-Pack.

"Patrick Helmes ist der wichtigste Transfer für Bayer der letzten zehn Jahre", frohlockte Leverkusens Geschäftsführer Wolfgang Holzhäuser. Zumal der blitzschnelle Stürmer keinen Cent Ablösesumme gekostet hat. Denn die Kölner hatten nach einigem Hickhack einen früheren Wechsel verweigert. Dies brachte ihm bei den FC-Fans zwar zeitweise Anfeindungen ein ("Da wären andere dran kaputt gegangen"), zahlte sich für seinen Club aber aus: Mit 17 Treffern trug Helmes wesentlich zum Bundesliga-Aufstieg der "Geißböcke" bei. "Emotional könnte ich mir vorstellen, noch einmal zurückzukehren, doch das liegt momentan in weiter Ferne", sagte Helmes, der weiterhin in Köln lebt.

Helmes, dessen Beidfüßigkeit und explosiver Antritt zu seinen Stärken zählen, profitiert zudem enorm von der spielerischen Klasse seiner Nebenleute in Leverkusen. "Ich muss nur vorne rein laufen, irgendwann kriege ich die Dinger aufgelegt", sagte er anerkennend. Besonders gut harmoniert Helmes mit seinem Sturm-Partner Stefan Kießling: "Wir verstehen uns auch außerhalb des Platzes sehr gut. Er macht viele Wege für mich frei."

Möglicherweise auch den Aufstieg zum Gewinn der Torjägerkanone. "Das ist für mich momentan kein Thema", sagte Helmes. Wichtiger sei, dass Bayer am Ende auf einem Europacup-Platz steht. "Wir wollen unter die ersten Fünf und ich will mit meinen Toren beitragen, dass wir das Ziel erreichen", so Helmes, dessen Vater Uwe als Scout für Bayer 04 nach Talenten sucht.

Gefördert und gefordert wird er vor allem von Trainer Bruno Labbadia, der einst auch in der Bundesliga stürmte und weiß, wie ein Torjäger tickt. "Patrick hat im Abschluss Qualitäten, die man in der Bundesliga suchen muss", urteilte der Chefcoach. "Ich habe ein super Verhältnis zum Trainer. Es ist ein großer Vorteil, einen Ex-Stürmer als Trainer zu haben", meinte Helmes, der aber keinen Bonus hat: "Larifari duldet er nicht."

DPA
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