Mit dem "verlorenen Sohn" Andreas Möller ist auch der Erfolg zu Eintracht Frankfurt zurückgekehrt. 113 Tage nach seinem letzten Bundesliga-Einsatz führte der Heimkehrer den Neuling beim verdienten 2:0 (1:0) gegen Borussia Mönchengladbach zum ersten Erfolg nach dem Wiederaufstieg und zum ersten Sieg auf dem Bökelberg seit zehn Jahren. Während die Frankfurter das Comeback von Möller und die ersten Saisontore von Markus Kreuz (17.) und Henning Bürger (90.) bejubelten, nimmt die Krise bei Mönchengladbach nach der dritten Niederlage in Folge bedrohliche Ausmaße an. Den Hausherren, die von den 33.900 depremierten Zuschauern gnadenlos ausgepfiffen wurden, fehlte die ordnende Hand, die Frankfurt in Möller hatte.
"Für das erste Spiel nach so langer Pause muss ich sagen: überragend", lobte Eintracht-Trainer Willi Reimann den Rückkehrer in den höchsten Tönen: "Wir sind durch ihn spielstärker geworden und haben noch mehr Potenzial im Mittelfeld."
Im Gegensatz zur Eintracht, die überraschend gefestigt und abgeklärt auftrat, agierte Mönchengladbach planlos. Zwar schickte Trainer Ewald Lienen vier Stürmer ins Rennen, doch die kamen in der ersten Halbzeit zu keiner Torchance. In der zweiten Halbzeit waren die Hausherren zwar etwas angriffslustiger, hatten aber weiterhin kaum Chancen. Die größten vergaben die eingewechselte Arie van Lent (51.) und Peter van Houdt (74.), die jeweils das Tor verfehlten, sowie Jeff Strasser (79.). Für die Entscheidung sorgte der kurz zuvor eingewechselte Bürger in der Schlussminute.
K'lautern immer tiefer in der Krise
Der 1. FC Kaiserslautern schliddert immer tiefer in die Krise. Zwar verließen die Pfälzer am Sonntag durch das 2:2 (2:2) gegen Aufsteiger SC Freiburg den letzten Tabellenplatz in der Bundesliga. Doch nach dem dritten sieglosen Heimspiel geraten die "Roten Teufel" und ihr Trainer Erik Gerets mehr und mehr unter Druck. Beim nächsten Punktspiel am Sonntag bei bei Eintracht Frankfurt geht es für den Belgier schon um den Job. Dagegen haben sich die Freiburger nach ihrem zweiten Remis auf fremdem Platz vorerst im gesicherten Mittelfeld etabliert.
Für die Breisgauer war vor 35.560 Zuschauern sogar mehr als nur ein Punkt drin. Zwei Mal gingen sie durch Soumaila Coulibaly (21.) und Andreas Zeyer (35.) in Führung, der beste Lauterer Marian Hristow (32./38.) konnte jedoch jedes Mal ausgleichen. Insgesamt waren die Gäste aber die bessere Mannschaft. "Es hat alles gestimmt bis aus das Ergebnis", stellte Freiburgs Trainer Volker Finke treffend fest.
FCK-Präsident Rene Jäggi hatte Gerets ein Ultimatum gestellt und vier Punkte aus den Begegnungen gegen Freiburg und Frankfurt gefordert. "Wir haben nicht gut genug gespielt, um zu gewinnen", stellte Gerets nach dem Spiel enttäuscht fest. Gerets hatte Jäggis Ultimatum verstanden und seine Mannschaft offensiv eingestellt. Die Gastgeber agierten engagiert, doch ihnen fehlte wie so oft in dieser Saison die spielerischen Mittel.
Die Freiburger begannen, nach 15 Minuten sich nach vorn zu orientieren. Doch nutzten sie ihre spielerische Überlegenheit und den Platz für Konter zu selten. Die gefährlichsten Situationen gingen von Coulibaly aus. Folgerichtig brachte er die Freiburger mit einem 20-m- Schuss auch in Führung (21.) nach einem Fehler des Lauterers Bill Tchato. wischen der 32. und 38. Minute wurde es turbulent: Erst markierte der beste Lauterer Hristow die überraschende Führung. Drei Minuten später nutzte Zeyer per Hacke die Verwirrung in der Lauterer Abwehr zur erneuten Freiburger Führung. Weitere drei Minuten später stand Hristow richtig, als ihm nach einem Freistoß von Dimitrios Grammozis an die Latte der Ball vor der Füße fiel.
Nach dem Wechsel waren die Gäste überlegen. Die beste Chance hatte allerdings wieder Hristow (60.), doch Boubacar Diarra rettete vor der Linie. Mehr von den Gastgebern nicht mehr zusehen. Die Fans pfiffen angesichts der dürftigen Vorstellung ihr Team aus. "Ich kann die Zuschauer verstehen. Wir müssen unseren Job auf dem Platz besser machen", meinte Lauterns Steffen Freund. Den Freiburgern fehlte nur die letzte Konsequenz, um zum Sieg zu kommen.