Es keimt Hoffnung auf unter den deutschen Fußball-Klubs. Möglicherweise dürfen zum Start der neuen Bundesliga-Saison (am 11. oder 18. September) die Zuschauer teilweise zurück ins Stadion. Am Donnerstag tagt eine Sonderkommission der Deutschen Fußball Liga (DFL). In einem Interview kündigte DFL-Chef Christian Seifert an, wie das Verfahren der Zulassung ablaufen soll: "Die DFL wird nur einen grundsätzlichen Leitfaden vorgeben. In den muss jeder Klub für sich standortspezifische Inhalte einfügen. Es kann keine Lösung von der Stange geben, auch weil ein Stadion in einer Region mit mehr oder weniger Neuinfektionen und Maskenpflicht liegen kann - und ein anderes nicht."
RB Leipzig hat bereits ein ausgearbeitetes Hygienekonzept vorgelegt, dass vom Gesundheitsamt der Stadt "getragen" werde. Auf eine Nachfrage des stern ließ der Verein mitteilen: "Wir haben ein Konzept für Spiele mit Zuschauern für die neue Saison entwickelt und dies mit dem Gesundheitsamt Leipzig diskutiert. Das Gesundheitsamt trägt das Konzept, was zunächst mit etwa der Hälfte der Zuschauer beginnen würde, insoweit grundsätzlich mit, wenn sich die Pandemielage weiter so positiv entwickelt und ab September seitens der Politik die Coronaschutzverordnungen so angepasst werden, das Veranstaltungen mit Zuschauern wieder grundsätzlich erlaubt werden“
Für Leipzig sind 20.000 Zuschauer geplant
Sollten die Infektionszahlen es zulassen, werden zum Bundesliga-Start rund 20.000 Zuschauer in die Red-Bull-Arena zurückkehren. Laut einem Medienbericht sieht das Leipziger Konzept vor, dass ausschließlich Heimfans zugelassen werden. Es soll einen festen Sitzplatz geben, die Nebensitze bleiben leer, es sei denn, es handelt sich um Familienmitglieder. Es gilt Maskenpflicht, es soll Getränke, aber keine Speisen geben. Im VIP-Bereich dürfen höchstens zehn Personen pro Tisch stehen. Es gibt feste Einlasszeiten für die Fans in gegenüberliegenden Blöcken, um längere Wartezeiten auszuschließen. Die Arena wird in 15 Zonen unterteilt, in die jeweils maximal 2500 Personen dürfen.

Auch Borussia Dortmund, der FC Bayern und der 1. FC Köln sitzen demnach schon an Hygienekonzepten. In Dortmund soll rund ein Drittel der Fans ins Stadion zurückkehren, das entspricht einer Zahl von knapp 28.000 Anhängern. Nicht geklärt ist die Forderung der DFL nach einer "adressenseitigen Nachverfolgung", wie Seifert es nannte. Leipzig regelt das über personalisierte Tickets, der BVB lehnt das ab. Es gibt also noch Regelungsbedarf, wie genau die Forderung umgesetzt wird.
Aber die Wahrscheinlichkeit ist groß, dass Geisterspiele ab September der Vergangenheit angehören.
Quellen: DPA, "Die Welt"(Bezahl-Inhalt), "Bild"