DFB-Team in der Einzelkritik Chancentod Reus, Schürrle ohne Bindung

Gegen Georgien reicht Deutschland eine schwache Leistung für einen knappen Sieg - und für die EM-Qualifikation. Kaum einer im Team konnte dabei seine beste Leistung abrufen.

Mit Mühe und Not hat sich Weltmeister Deutschland gegen die Fußball-Nobodys aus Georgien zur EM gequält. Das Team des lange fassungslosen Bundestrainers Joachim Löw gewann durch ein spätes Tor von Max Kruse (79. Minute) mit 2:1 (0:0) und schaffte damit am Sonntag als Sieger (22 Punkte) der Gruppe D den Sprung zur Endrunde im kommenden Sommer in Frankreich. Die deutsche Nationalmannschaft ist damit zum zwölften Mal nacheinander seit 1972 bei einer Europameisterschaft dabei. 

Alle Spieler in der Einzelkritik:

Neuer: Bewahrte die Weltmeister mit mehreren Großtaten vor einem peinlichen Rückstand. Beim Gegentor war ihm die Sicht versperrt.

Ginter: Konnte auch im zweiten Spiel nicht zeigen, dass er die Lösung auf rechts ist. Zog fast nie Richtung Grundlinie - offensiv zu wenig.

Boateng: Ein Distanzschuss landete in den oberen Rängen. Ließ sich in der zweiten Halbzeit plötzlich von der Konfusion anstecken.

Hummels: Versuchte zumindest mit Worten die Kollegen wachzurütteln. Vorne eine Chance, hinten diesmal ohne Stellungsfehler.

Hector: Schwacher Kopfball vor Gegentor. 2015 in Pflichtspielen immer dabei. Um im EM-Jahr Dauerbrenner zu sein, muss er mutiger werden.

Gündogan: Machte das Spiel gegen die rote Wand oft zu langsam. Guter Pass auf Reus (31.). Zweikampfstark, fehlte aber die Konstruktivität.

Kroos: Wie schon in Dublin viel zu lässig. Zu oft landeten seine Pässe beim Gegner. Der Real-Star ist von der Bestform weit entfernt.

Müller: Auf rechts besser als im Zentrum. Offensiv der Antreiber und sicherer Elfmeterschütze. Neun Quali-Tore sind DFB-Bestmarke.

Özil: Diesmal kein Zauberfuß - auch auf der Lieblingsposition im Zentrum. Lief sich oft fest. Holte immerhin den Elfmeter raus.

Reus: Mister Chancentod! Vergab allein in der ersten Halbzeit fünf Hochkaräter. In der zweiten Halbzeit ohne nennenswerte Aktionen.

Schürrle: Dem Götze-Ersatz fehlte jede Bindung zum Spiel. Praktisch keine Torgefahr. In der Form ein EM-Wackelkandidat.

Kruse: Kam für Schürrle und erlöste die Weltmeister gleich nach zwei Minuten mit seinem vierten Länderspieltor.

Bellarabi: Kam kurz vor dem Abpfiff zum zehnten Länderspieleinsatz.

DPA
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