120 Minuten lang war es ein grandioser Kampf, mit stürmenden Bayern und konternden Dortmundern. Doch Tore fielen erst im Elfmeterschießen. Dort setzte sich der FC Bayern durch. Manuel Neuer parierte den Elfer von Sven Bender, BVB-Verteidiger Sokratis schoss zudem an den Pfosten.
Nach dem Happy End im Elfmeter-Krimi bedankte sich Pep Guardiola bei jedem seiner Spieler, dann kullerten bei dem Spanier die Tränen. Der ganze Druck, die ganze Last fiel von Guardiola ab, so hatte Fußball-Deutschland den Spanier in drei Jahren nicht erlebt. Anschließend wurde er von seinen Spielern vor der Fankurve des FC Bayern München in die Luft katapultiert.
Der Starcoach verabschiedete sich mit dem begehrten Double in Richtung England. "Der Titel ist nur eine Zahl", stammelte er anschließend in der ARD in die Mikrophone, "wichtiger ist mir, was die Jungs hier geleistet haben, wir sie in den verganenen Jahren gespielt haben". Sentimental fügte Guardiola hinzu: "Ich werde meine Spieler vermissen. Es war eine große Erfahrung."
BVB-Keeper Bürki: "Extrem bitter"
74.322 Zuschauer sahen am Samstagabend im Berliner Olympiastadion ein nach der Pause dramatisches Fußballspiel, das für den BVB mit dem dritten verlorenen Pokalfinale nacheinander enttäuschend endete. Kapitän Mats Hummels blieb das ersehnte Happy End mit einem Titelgewinn vor seinem Millionen-Wechsel zum FC Bayern verwehrt. Er musste zudem leicht verletzt ausgewechselt werden.
Im Elfmeterschießen verwandelte Douglas Costa den entscheidenden Ball. "Das ist enorm bitter, so zu verlieren", sagte BVB-Schlussmann Roman Bürki und ergänzte: "Wir haben gekämpft und alles versucht. Wenn man im Finale steht, möchte man auch gewinnen." Thomas Tuchel übte Selbstkritik: "Es gibt viel zu lernen. So ein Finale ist sehr aufschlussreich. Wir brauchen mehr Sicherheit, mehr Überzeugung, mehr Vertrauen. Es gibt noch viel Luft nach oben. Nach der Niederlage in Liverpool ist es eine weitere Enttäuschung, daraus müssen wir unsere Schlüsse ziehen."
So konnte Tuchel als Nachfolger von Jürgen Klopp ein starkes erstes Jahr in Dortmund im letzten Saisonspiel nicht krönen. Dafür jubelte Guardiola, der in drei Jahren sieben Titel mit dem FC Bayern holte, aber die Sehnsucht des deutschen Rekordchampions nach dem Champions-League-Gewinn nicht stillen konnte. Immerhin gelang den Münchnern nach der 26. deutschen Meisterschaft auch der 18. Cupsieg.