Borussia Dortmund ist beim Zweitliga-Spitzenreiter Greuther Fürth im Pokal-Halbfinale mit einem blauen Auge davongekommen und steht zum fünften Mal im Endspiel in Berlin. Erst in der Verlängerung setzte sich der deutsche Meister mit 1:0 (0:0) durch. Der eingewechselte Ilka Gündogan erzielte das Tor vor 15.500 Zuschauern in der ausverkauften Trolli-Arena in der letzten Minute.
Über eine Viertelstunde dauerte das Abtasten der beiden Teams. Greuther Fürth hatte zwar zu Beginn mehr von der Partie, doch konnte aus seinem Ballbesitz keine Chancen erarbeiten. Die ersten beiden Gelegenheiten hatten so die Gäste aus Dortmund.
Nach einem Freistoß von Marcel Schmelzer kam Sebastian Kehl an den Ball, brachte aber nicht genug Druck hinter den Kopfstoß (16. Minute) und eine Minute später konnte Kevin Großkreutz gerade noch am Torschuss gehindert werden. Fürth kam danach wieder besser ins Spiel und die Partie nahm Fahrt auf, ohne dass die Zuschauer aber viele Torraumszenen zu sehen bekamen.
Kagawa verpasst das 1:0 für den BVB
Bis zur 31. Minute: In der Bundesliga gegen Werder Bremen hatte Shinji Kagawa noch per Kopf getroffen, doch nun versagten ihm die Nerven und er setzte den Ball aus wenigen Metern völlig unbedrängt deutlich über das Tor. Das war die größte Chance bis zu diesem Zeitpunkt und hätte die Führung für den BVB sein müssen.
Und Dortmund vergab seine Chancen weiter leichtfertig. Nach einem schönen Angriff über die rechte Seite kam der Ball am Fürther Elfmeterpunkt zu Robert Lewandowski, der keinen Gegenspieler an seiner Seite hatte, aber zu lange zögerte und auch diese Gelegenheit vergab (36.).
Wenn der BVB gefährlich wurde, war meist Jakub Błaszczykowski über die rechte Seite beteiligt gewesen. Wie in der 39. Minute, als die Fürther Abwehr eine Hereingabe des Polen nur mit viel Mühe klären konnte. Dortmund hatte sich nun ein großes Chancenplus erarbeitet, aber es blieb zur Pause beim torlosen Remis.
Fürth wacht nach der Pause auf
Nach der Pause hatte dann Fürth schnell seine erste gute Chance, doch Schmelzer konnte noch vor dem einschussbereiten Felix Klaus klären (49.). Das weckte Dortmund auf und der Meister hatte nun seinerseits seine beste Gelegenheit. Lewandowski flankte butterweich in den Sechzehner, wo Großkreutz zu einem Kopfball kam, doch Keeper Max Grün parierte glänzend (56.). Zwei Minuten später verzog Kagawa nur äußerst knapp.
Das Spiel war jetzt auf einem guten Niveau, da auch Fürth zu Chancen kam. In der 60. Minute hatte Olivier Occean seine erste gute Gelegenheit, doch sein Kopfball ging knapp über das BVB-Tor. Die nächste gute Möglichkeit gehörte dann aber wieder den Gästen aus Dortmund.
Nach einem Fehler von Thomas Kleine ergab sich eine gute Schusschance für Großkreutz, doch der verzog überhastet über das Tor (73.). Auf der Gegenseite war es dann erneut Occean, der knapp über das Tor köpfte (78.). Das war dann aber auch die letzte Chance in der regulären Spielzeit und es ging in die Verlängerung.
Tragischer Ersatztorwart Jasmin Fejzic
Dort hatte Fürth die besseren Chancen. Aber es lief spielerisch nicht mehr viel zusammen bei beiden Teams. Als alles auf ein Elfmeterschießen herauszulaufen schien, brachte Mike Büskens in der 118. Minute Ersatztorhüter Jasmin Fejzic für den starken Max Grün, da sich Fejzic im Training sowohl als starker Schütze als auch Elfmeter-Killer erwiesen hatte.
Doch Fejzic wurde zur tragischen Figur, denn ein Schuss des ebenfalls eingewechselten Ilkay Gündogans prallte gegen den Pfosten, von dort gegen den Rücken des Keepers und schließlich ins Tor zum späten und glücklichen Sieg für den deutschen Meister.
Henning Schulz