Bayern-Star quält sich Schweinsteiger würde sich auf die Bank setzen

Für Bastian Schweinsteiger ist die EM eine einzige Quälerei. Der Knöchel schmerzt, er kann seine Leistung nicht bringen. Der Münchner hätte Verständnis, wenn ihn Jogi Löw auf die Bank setzen würde.

Die Fans rätseln. Wo ist der "Schweini" von der WM 2010 hin, der "emotionale Leader" der Nationalelf, der vielleicht beste Sechser der Welt? Bastian Schweinsteiger hat nun eine Antwort auf diese Fragen gegeben. Ihn beeinträchtigt seine Sprunggelenksverletzung bei der Fußball-Europameisterschaft deutlich stärker als bislang angenommen. "Um ehrlich zu sein, macht mir mein Knöchel Sorgen", sagte der Nationalspieler der Zeitung "Welt am Sonntag" und begründete damit seine ungewohnt schwache Leistung beim 4:2-Sieg der DFB-Elf im Viertelfinale gegen Griechenland.

Trotzdem will der Mittelfeldchef nicht aufgeben, sondern sich auch im Halbfinale und einem möglichen EM-Endspiel weiter quälen, was die Verantwortlichen beim FC Bayern München sicherlich mit zwiespältigen Gefühlen aufnehmen werden. "Die Zeit ist noch nicht gekommen, wo ich mich schonen kann. Wir haben hoffentlich noch zwei Spiele, da beiße ich mich durch. Danach muss ich allerdings sehen, dass ich endlich mal wieder ganz gesund werde", erklärte Schweinsteiger.

"Kein Problem" damit, auf der Bank zu sitzen

Der 27-Jährige hätte sogar Verständnis, wenn ihn Joachim Löw auf die Bank setzen würde. "Wenn der Bundestrainer so entscheidet, hätte ich kein Problem damit", sagte Schweinsteiger. Er weiß jedoch um die besondere Wertschätzung des Coachs. Löw hatte Schweinsteiger gegen Griechenland eingesetzt, obwohl er zuvor mehrere Tage nicht mit der Mannschaft trainieren konnte. Der Bundestrainer verwies auf das "Organisationstalent" des Münchners, der zusammen mit Sami Khedira für die "Symmetrie" im deutschen Spiel zuständig sei.

"Gegen die Griechen sind mir einige Fehlpässe unterlaufen, die mir sonst nie passieren", räumte Schweinsteiger ein. Der Außenbandriss am rechten Fuß, den er im Februar erlitten hatte, sei "nicht optimal verheilt". Die Blessur bereite bei "kleinen Bewegungen" Probleme. Es fehle "Explosivkraft", sagte Schweinsteiger, der betonte: "Ich versuche, mich voll in den Dienst der Mannschaft zu stellen."

Khedira hat den Applaus verdient

Deshalb interpretiert der Münchner seine Rolle im Team derzeit vor allem als Organisator. Sami Khedira, sein Partner im defensiven Mittelfeld, übernimmt die Vorstöße und steht dadurch deutlich mehr im Fokus der Öffentlichkeit. Dass Khedira auf diese Weise mehr Applaus erntet, stört Schweinsteiger nicht. "Er spielt sehr gut, er hat das verdient", sagt der "emotionale Leader" des Nationalteams. "Mir ist es lieber, kein Spektakel zu machen und zu gewinnen."

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dho/DPA

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