Die Uefa möchte Kinder von Fußball-Nationalspielern künftig nicht mehr auf den Spielfeldern der EM in Frankreich sehen. Zwar seien die Bilder der walisischen Jungen und Mädchen nach dem Viertelfinal-Erfolg gegen Belgien (3:1) "sehr schön" gewesen, sagte Turnierdirektor Martin Kallen am Dienstag in Paris. "Aber das ist eine Europameisterschaft und zumindest auf dem Rasen keine Familienveranstaltung." Stadien seien zudem nicht der sicherste Platz für Kinder.
Nach dem sensationellen Halbfinal-Einzug der Waliser hatten die Kinder zahlreicher Spieler auf dem Platz des Stade Pierre Mauroy in Lille gespielt. Auch nach den Achtelfinale gegen Nordirland (1:0) war in Paris etwa die ältere Tochter von Superstar Gareth Bale auf den Platz gekommen.
Uefa "missbilligt Vordringen auf den Platz"
"Die Uefa missbilligt das leider, weil es ein Vordringen auf den Platz ist", sagte der walisische Verbandschef David Griffiths der Nachrichtenagentur AP. "Aber die Mannschaft ist wie eine Familie und die Jungs waren jetzt so lange zusammen."
Reaktionen auf die Ansage der Uefa ließen nicht lange auf sich warten. Nutzer in den sozialen Netzwerken kommentierten mit viel Ironie: "Uefa will Spielerkinder vom Rasen verbannen. Korruption soll aber nach wie vor uneingeschränkt möglich sein", hieß es da, oder: "Hooligans. Terrorismus. Spielerkinder auf dem Spielfeld. So gut zu wissen, dass die UEFA Prioritäten setzten kann. Nicht."
Auch stern-Stimme Micky Beisenherz mischte sich via Twitter in die Diskussion ein. Sein Vorschlag wurde prompt von ZDF-Moderator Jochen Breyer umgesetzt.