Der Fall Amerell weitet sich aus. Einen Tag nach der außergerichtlichen Einigung zwischen dem Deutschen Fußball-Bund (DFB) und dem ehemaligen Schiedsrichter-Funktionär beschäftigt eine angebliche E-Mail des in die Affäre verwickelten Referees Michael Kempter die Deutsche Fußball-Liga (DFL) und den FC Bayern München. DFL-Chef Reinhard Rauball und Bayerns Vorstands-Chef Karl-Heinz Rummenigge verständigten sich am Freitag telefonisch darauf, die in der E-Mail gemachten Aussagen von Kempter bezüglich des FC Bayern bei der kommenden Präsidiumssitzung auf die Tagesordnung zu setzen. Amerell hatte in der TV-Sendung "Kerner" am Donnerstagabend eine angeblich von FIFA-Schiedsrichter Kempter geschriebene E-Mail vom 11. April 2007 an seine Adresse öffentlich gemacht. In der Mail hatte Kempter seine Haltung zum Rekordmeister mit den Worten offenbart: "Freue mich auf's Bayernspiel. Hoffentlich fliegen sie gleich raus. Dann stoßen wir an!" Die Aussage soll bezogen gewesen sein auf das Rückspiel im Champions-League-Viertelfinale gegen den AC Mailand.
Kempter pfeift doch nicht in der alten Försterei
"Wir sind uns beide einig, dass unter anderem das Thema Kempter unter Einschluss der öffentlich gemachten E-Mails im Rahmen der Gesamtaufarbeitung der Thematik Schiedsrichterwesen zur Sprache gebracht wird", sagte Rauball. Bayern München reagierte mit einer Pressemitteilung und erklärte: "Nach Rücksprache und in Absprache mit dem Deutschen Fußball-Bund werden die in dieser E-Mail gemachten Aussagen bezüglich des FC Bayern München nun vom DFB geprüft. Wir haben in dieser Angelegenheit vollstes Vertrauen in den DFB". Der Verband hat den zunächst für das Zweitliga-Spiel am Sonntag zwischen Union Berlin und dem MSV Duisburg vorgesehenen Kempter wieder abgesetzt, für ihn leitet der Hamburger Patrick Ittrich die Partie.
DPA/kbe