Fankrawalle Hooligans wüten in Dresden

Hooligan-Randale in Dresden: Nach dem Spiel in der sächsischen Fußball-Landesliga zwischen Dynamo Dresden II und Lok Leipzig ist es am Sonntag zu schweren Ausschreitungen gekommen. Es gab zehn Verletzte.

Das es keine problemlose Begegnung sein würde, war den Beteiligten klar, als es zum Spiel der Mannschaften von Dynamo Dresden II und dem 1. FC Lok Leipzig kam: Über 1300 Polizisten sollten für Ruhe sorgen. Gelungen ist es freilich nicht: Bei den Ausschreitungen in Dresden nach dem Fußballspiel der sächischen Landesliga sind am Sonntag mindestens zehn Menschen verletzt worden. Auch vier Polizisten waren unter den Verletzten. Die Polizei setzte 229 Randalierer zeitweise fest, wie die Direktion Dresden am Sonntagabend mitteilte.

Zunächst war von mehr als 500 Festnahmen berichtet worden. Die Polizei hatte schon vor dem Spiel einige Männer in Gewahrsam genommen. An den Ausschreitungen beteiligt waren laut Polizei mindestens 600 Randalierer. Die Leipziger hatten die Dresdner schon an den Tagen vor dem Spiel mit verschiedenen Aktionen provoziert.

Sie warfen Steine, Flaschen, Knaller und Leuchtraketen

Aus einer Gruppe von etwa 200 Personen heraus seien Polizisten mit Feuerwerkskörpern attackiert worden, sagte ein Polizeisprecher. Leipziger Fans hätten bei ihrer Ankunft Feuerwerkskörper aus dem Zug geworfen. Während des Spiel zündeten die Hooligans Feuerwerkskörper. Im Stadion blieb Randale aus. Erst nach dem Spiel versuchten mehrere hundert meist schwarz gekleidete Dresdner, Leipziger Fans zu attackieren. Sie warfen Steine, Flaschen, Knaller und Leuchtraketen. Damit trafen sie allerdings die Polizei, die die Leipziger Fans vom und zum Bahnhof begleitete.

Bereits vor dem Spiel hatte die Polizei 167 Personen in Gewahrsam genommen, weil sie sich Anweisungen der Beamten widersetzt hatten. Auch während des Spiels mit rund 6000 Zuschauern wurden Feuerwerkskörper abgebrannt. Nach Spielende versuchten dann laut Polizei rund 600 Dresdner abreisende Leipziger mit Steinen, Flaschen, Leuchtraketen und Knallkörpern zu attackieren. Die Polizei nahm wiederum Dutzende Personen in Gewahrsam, wie es weiter hieß. Erst nachdem die Leipziger Fans per Zug nach Hause abgefahren waren, beruhigte sich die Lage.

Strafverfahren wegen gefährlicher Körperverletzung

Die Einsatzkräfte leiteten Strafverfahren unter anderem wegen gefährlicher Körperverletzung und gefährlichen Eingriffs in den Straßenverkehr sowie Sachbeschädigungen und Verstoßes gegen das Waffengesetz ein. Da die Ermittlungen noch einige Tage dauern würden, müsse man noch mit weiteren Anzeigen rechnen, so ein Polizeisprecher. Unter den in Gewahrsam genommenen waren den Angaben zufolge mehrere Hooligans, die polizeibekannt sind. "Fast alle kamen aus Dresden oder der Umgebung, nur sieben aus Leipzig", berichtete die Polizei weiter. Das Fußballspiel gewann Dresden übrigens 2:0.

AP · DPA
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