FC Bayern Mit Spaß und "Robbéry" gegen Florenz

Nach Arjen Robben nähert sich auch Franck Ribéry seiner Topform. Am Wochenende war die bayrische Flügelzange hauptverantwortlich für den Heimsieg gegen Dortmund. Gegen Florenz wollen die beiden Künstler nachlegen - mit Spaß und Effektivität.

Die Champions League startet in die heiße Phase - und bei Franck Ribery ist das Lachen zurückgekehrt: Die Mitspieler überschütten den Franzosen mit Lob, und auch seinen Trainer Louis van Gaal hat er wieder lieb. Pünktlich vor dem Achtelfinal-Hinspiel des deutschen Fußball-Rekordmeisters Bayern München gegen den AC Florenz am Mittwoch (20.45 Uhr im stern.de-Liveticker) hat Ribery "den Spaß am Fußball wiedergefunden" - das ist nicht nur für den 26-Jährigen eine gute Nachricht.

Mit Flügelzange ins Viertelfinale

Zwar haben die Bayern zuletzt auch ohne Ribery als Stammkraft zwölf Spiele in Folge gewonnen. Doch gerade in der heißen Phase der Saison wollen sie es sich nicht leisten, auf einen Weltklassespieler wie ihn zu verzichten, der das Team laut Philipp Lahm "auf ein anderes Level heben" könne. "Er bringt ein Extra in die Mannschaft, das wir nutzen müssen", sagte auch Riberys kongenialer Partner Arjen Robben, "es macht sehr viel Spaß mit ihm. Ich bin froh, dass er wieder fit ist." Mario Gomez fallen nicht viele Flügelflitzer ein, die eine ähnliche Qualität wie das französisch-niederländische Bayern-Duo aufweisen: "Ribery und Robben gehören für mich zur Weltklasse."

Dass durch zu viel Offensivdrang die Ordnung leiden könnte, befürchtet Gomez nicht. "Barcelona hat mit sechs Stürmern zweimal die Champions League gewonnen", bemühte er ein prominentes Beispiel. Man müsse sich "irgendwann für eine Philosophie entscheiden", sagte er, "und wir wollen nicht abwarten, sondern das Spiel bestimmen, weil wir die Spieler und den Trainer dazu haben." Wer angesichts der ständigen Positionswechsel glaubt, Ribery und Robben würden wirbeln wie sie wollen, irrt sich. Denn ganz so locker geht Bayern-Coach van Gaal selbst mit seinen Kreativsten nicht um. "Ich will, dass auch die beiden defensive Arbeit machen", stellte er klar.

"Ribéry ist ein kleines Herzchen"

Abgesehen davon genießen sie aber alle Freiheiten. "Solange im Angriff immer alle vier Positionen besetzt sind, dürfen wir wechseln", sagte Robben, "das kann für den Gegner eine große Überraschung sein." Nicht nur in Sachen Taktik sind die Fronten zwischen Ribery und seinem Trainer geklärt, auch menschlich passt es wieder. Im Gegensatz zum Pokalspiel gegen Fürth (6:2), als Ribery seinem Coach bei der Auswechselung noch den Handschlag verweigert hatte, war er am Samstag gegen Dortmund handzahm, als er in der 70. Minute den Platz verließ. "Er war gegen Fürth ein bisschen böse", sagte van Gaal, "aber ich habe ihm erklärt, dass ich auch immer an die nächsten Spiele denken muss."

Es klingt, als würde Ribery diese Sichtweise mittlerweile akzeptieren: "Mit dem Trainer war alles besprochen, damit ich am Mittwoch gegen Florenz spielen kann." Allerdings legte er Wert auf die Feststellung, dass es auch zuvor "nichts Schlimmeres" oder gar "Ärger" gegeben habe. "Er ist ein freundlicher Kerl", findet van Gaal, "ein kleines Herzchen" - noch dazu eines, für das nach seinen jünsten beiden Teileinsätzen ein Tor und stolze vier Assists zu Buche stehen. Glaubt man Ribery, ist das Ende der Fahnenstange damit aber längst nicht erreicht: "Ich bin noch nicht bei 100 Prozent und kann noch besser spielen", sagte er. Der AC Florenz wird es als Drohung verstehen.

Katrin Freiburghaus, SID

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