Neue Vorwürfe im Fifa-Skandal Jack Warner forderte Bestechungsgeld von Ägypten

Jack Warner gilt als zentrale Figur im Fifa-Skandal. Nun gibt es neue Vorwürfe: Der ehemalige Vizepräsident des Verbandes soll vor der WM-Vergabe 2010 Bestechungsgelder von Ägypten gefordert haben.

Der ehemalige Fifa-Vizepräsident Jack Warner steht derzeit im Visier der US-Justiz. Gegen ihn und mehrere Funktionäre wird wegen Korruption, Verschwörung und organisierten Verbrechens ermittelt. Der 72-Jährige aus Trinidad und Tobago soll Bestechungsgelder angenommen haben und gilt neben Chuck Blazer als zentrale Figur in dem Skandal.

Nun sorgt eine erneute Enthüllung für Furore: Warner soll im Vorfeld der Fußball-Weltmeisterschaft 2010 sieben Millionen Dollar von Ägypten gefordert haben - im Gegenzug für seine Stimme. Das berichtet der britische "Guardian" unter Berufung auf den früheren ägyptischen Sportminister Aley Eddine Helal. Das nordafrikanische Land hatte sich damals als Austragungsort beworben, jedoch gegen Südafrika verloren.

Ägypten lehnte ab

Eddine Helal sagte in einem Fernsehinterview, sein Land habe das Angebot abgelehnt. "Ich habe mir nicht vorstellen können, dass die Fifa so korrupt ist", wird der Mann von dem Blatt zitiert.

Der damalige Verbandsboss El-Dahshori Harb habe Jack Warner in den Vereinigten Arabischen Emirate getroffen, wo Warner das Bestechungsgeld verlangt haben soll. Anschließend informierte Harb demnach den Sportminister über das Treffen. "Ich habe ihm gesagt, dass Ägypten nicht an so einem Verbrechen teilnehmen könne", sagte Aley Eddine Helal dem "Guardian" zufolge.

USA haben Auslieferung Warners beantragt

Warner war in der vergangenen Woche in seinem Heimatland zunächst festgenommen worden. Gegen eine Kaution von 2,5 Millionen Dollar kam er jedoch wieder auf freien Fuß. Die USA haben die Auslieferung Warners beantragt und wollen ihn vor Gericht stellen. Sogar Interpol wurde eingeschaltet. Doch so lange ihn Trinidad und Tobago nicht ausliefert, ist Warner dort sicher.

Der Fifa-Skandal soll nun auch Thema auf dem G7-Gipfel in Bayern werden: Der britische Premierminister David Cameron hat dem "Guardian" zufolge angekündigt, die Staatschefs zum Kampf gegen Korrupution aufzurufen. Die Vorwürfe gegen den Verband sollten als Motivation dienen, das Problem international verstärkt anzugehen.

kis

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