Es war ein nervenzerrendes Tauziehen: Lange war unklar, wo und ob überhaupt die Spiele der Fußball-WM der Frauen im deutschen Fernsehen zu sehen sein würden. Die Forderungen der Fifa empfanden die Sender als zu hoch. Schließlich kam es doch zur Einigung: Die Europäische Rundfunkunion (EBU), zu der auch ARD und ZDF gehören, sicherte sich die Rechte.
Somit werden die WM-Spiele wie gewohnt im öffentlich-rechtlichen Fernsehen zu sehen sein. Von den insgesamt 64 WM-Spielen werden 35 Partien live im Fernsehen übertragen, der Rest ist als Stream zu sehen. Mittlerweile haben die Sender auch mitgeteilt, wie und mit welchem Personal sie die Übertragungen planen. Dabei fällt auf: ARD und ZDF halten den Aufwand in Grenzen – wohl auch der Tatsache geschuldet, dass lange Zeit die Planungssicherheit fehlte. Zudem finden die Spiele wegen der Zeitverschiebung am Vormittag oder sogar in der Nacht statt.
Frauen-WM: ARD und ZDF schicken nur kleine Teams nach Australien
So schickt das ZDF lediglich ein achtköpfiges Redaktionsteam nach Down Under. Vor Ort wird auch Kommentatorin Claudia Neumann sein, die das erste Gruppenspiel der DFB-Frauen gegen Marokko am 24. Juli begleitet. Neumann kommentiert auch regelmäßig bei Männerspielen, zuletzt war sie beim Champions-League-Finale im Einsatz – und sieht sich regelmäßig sexistischen Angriffen ausgesetzt. Die weiteren ZDF-Kommentatoren werden allerdings aus der ZDF-Zentrale in Mainz arbeiten, ebenso wie Moderator Sven Voss.
Die ARD setzt in ihrem WM-Kader auf bewährtes Personal: Moderator Claus Lufen, Expertin Nia Künzer und Kommentator Bernd Schmelzer sind den Frauenfußball-Fans schon seit vielen Jahren bekannt. Lufen und Künzer senden aus einem NDR-Studio in Hamburg, Schmelzer meldet sich ebenso wie seine Kommentatoren-Kolleginnen Christina Graf und Stefanie Baczyk live aus den Stadien. Insgesamt schickt die ARD 15 Mitarbeiter:innen zur WM nach Australien, die am 20. Juli beginnt. Das Eröffnungsspiel zwischen Neuseeland und Norwegen zeigt die ARD.
Quellen: ZDF / Sportschau