FUSSBALL »Du schwarze Sau« - Loddars Fehltritt

Das Spiel zwischen Rapid Wien und dem SV Salzburg könnte Rapid-Teamchef Lothar Matthäus teuer zu stehen kommen. Er soll einen dunkelhäutigen Spieler der Salzburger als »schwarze Sau« beschimpft haben.

Das Fußball-Bundesligaspiel zwischen Rapid Wien und dem SV Salzburg könnte Rapid-Teamchef Lothar Matthäus teuer zu stehen kommen. Der deutsche Rekord-Nationalspieler soll vor seiner Verbannung auf die Tribüne einen dunkelhäutigen Spieler der Salzburger als »schwarze Sau« beschimpft haben. Das zumindest versicherte Salzburgs Geschäftsführer Rudi Mirtl nach dem Abpfiff.

»Möchtegern-Weltmann«

Die erste Quittung für seinen angeblichen Ausraster kassierte Matthäus von den österreichischen Medien. Die »Salzburger Nachrichten« bezeichneten ihn als »Möchtegern-Weltmann« und »peinlichen Hauptdarsteller« in einem skandalträchtigen Spiel.

Rüdes Foul als Auslöser

Die Ursache für die ganze Aufregung lag in der 75. Spielminute der heiß umkämpften Partie. Als der Salzburger Maynor Suazo den gleichfalls farbigen Rapid-Spielmacher Gaston Taument brutal zu Fall brachte, gab es auf und neben dem Platz kein Halten mehr. Taument war über das rüde Einsteigen seiner Gegner so entrüstet, dass er kurzerhand auf denselben losging. Postwendend sah Taument dafür die Rot Karte, Suazo wurde mit Gelb-Rot ebenfalls des Feldes verwiesen.

»Du schwarze Sau bringst meine Spieler um«

Um Lothar Matthäus Zurechnungsfähigkeit war es aber scheinbar geschehen. Völlig außer sich stürmte »Loddar« nach Angaben der Salzburger Vereinsführung auf den eben vom Platz gestellten Suazo zu und schrie: »Du schwarze Sau, du bringst meine Spieler um«. Den Rest des Spieles musste der Neo-Trainer daraufhin von der Tribüne des Wiener Hanappi-Stadions aus verfolgen. In der anschließenden Pressekonferenz wollte sich Matthäus zu den Vorwürfen nicht äußern. Er ließ sich lediglich zu einem »so macht Fußball keinen Spaß mehr«, hinreißen.

Weitere Ausschreitungen

Sollten sich die Anschuldigungen bestätigen, droht Matthäus neben einer Sperre auch eine Geldstrafe. Salzburg-Geschäftsführer Mirtl wäre sogar bereit, vor Gericht gegen Matthäus auszusagen, berichteten »die Salzburger Nachrichten weiter«. Außerdem muss Matthäus noch um den 1:0- Erfolg seiner Mannschaft zittern. Salzburg hat gegen die Wertung des Spieles Protest eingelegt, nachdem aus dem Rapid-Fanblock ein offenes Taschenmesser auf das Spielfeld geflogen war. Zuvor hatten mitgereiste Salzburger Anhänger Leuchtraketen und bengalische Feuer in den benachbarten Familiensektor der Gastgeber geschossen. Ein Kind war dabei verletzt worden.

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