FUSSBALL Der Schrecken Deutschlands

Für die deutsche Fußballnation ist er das Schreckgespenst. Nur leider ist er aus Fleisch und Blut und äußerst real: Andrej Schewtschenko, Stürmer der ukrainischen Nationalmannschaft.

Für die deutsche Fußballnation ist er das Schreckgespenst. Nur leider ist er aus Fleisch und Blut und äußerst real: Andrej Schewtschenko, Stürmer der ukrainischen Nationalmannschaft.

Normalerweise bereitet der Goalgetter in Diensten des AC Mailand den Abwehrspielern der ersten italienischen Liga schlaflose Nächte. In naher Zukunft müssen allerdings Oliver Kahn & Co. vor der Torfabrik zittern.

»Schewa«, wie er von den Fans in seiner Heimat genannt wird, ist der unumstrittene Superstar in der Mannschaft von Coach Valerij Lobanowski. Das gesamte Spiel der Ukraine ist auf diesen Mann ausgerichtet. Das Team geradezu von ihm abhängig. Alle bauen auf seine Tore.

Alle zwei Spiele ein Tor

Zu Recht. Neun der 13 ukrainischen Treffer in der bisherigen WM-Qualifikation gehen auf Schewtschenkos Konto.

Wenn man der Statistik Glauben schenkt, ist es sehr wahrscheinlich, das Schewa auch gegen Deutschland mindestens ein Tor erzielt. Denn in seinen bisherigen 38 Partien im gelb-blauen Nationaldress brachte er es auf 18 Treffer.

Noch besser in Schuss ist er in Mailand. Dort dürften Anhänger und Teamkollegen in 74 Spielen gleich 55 mal jubeln. Eine wahrhaftige Tormaschine.

Real jagt den Star

Für 45 Millionen Mark (23 Millionen Euro) wechselte der Stürmer 1999 von Dynamo Kiew in den Norden Italiens. Sieben Millionen Mark (3,58 Millionen Euro) netto verdient er pro Jahr allein an Gehalt.

Und das ohne Starallüren. Schewtschenko gilt als bodenständig und ehrgeizig. Das Real Madrid plant, ihn für rund 120 Millionen Mark (61,36 Millionen Euro) nach Spaniens zu holen, unterstreicht seinen Wert als Stürmer.

Der Mann mit der Maske

Hoffnung keimte in unseren Gefilden vor wenigen Wochen auf: Der 25-jährige Superstar brach sich beim Ligaspiel gegen den FC Bologna das Nasenbein. Markaber, aber verständlich. Und leider vergebens. Der Torjäger wird es sich nicht nehmen lassen, gegen Deutschland aufzulaufen. Im Notfall mit einer speziell für ihn angepassten Gesichtsmaske.

Selbst Milan schont den Ausnahmefußballer für die Relegation. Beim Auswärtsspiel in Turin durfte Schewtschenko sicherheitshalber pausieren.

Stattdessen bereitet er sich seit Freitag in Kiew gezielt auf die Spiele gegen unsere Nationalelf vor. »Ein Spiel gegen Deutschland, das zählt doppelt und dreifach«, betonte der Star.

Schewa will unbedingt zur WM

Andrej Schewtschenko setzt klare Prioritäten: »Das sind die wichtigsten Spiele in meinem Leben. Erst wenn ich eine WM gespielt habe, bin ich ein richtig guter Fußballer. Sonst fehlt meiner Karriere etwas.«

Zwei Mal hat Schewtschenko mit seinem Team nur knapp ein großes Turnier verpasst. Immer in der Relegation: Zur WM 1998 gegen Kroatien, zur EM 2000 gegen Slowenien. Gegen Deutschland möchte er diese Serie mit aller Kraft beenden. Er will zur WM.

Christian Meyer

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