WM-Qualifikation Schweiz löst Ticket nach Südafrika

Ottmar Hitzfeld hat sich mit der Fußball-Nationalmannschaft der Schweiz für die Weltmeisterschaft in Südafrika qualifiziert. Otto Rehhagel muss mit den Griechen in die Relegation.

Ottmar Hitzfeld hat das Fernduell der deutschen Trainer-Urgesteine gegen Otto Rehhagel gewonnen und sich mit der Schweiz direkt für die Fußball-Weltmeisterschaft 2010 in Südafrika qualifiziert. Hitzfelds Eidgenossen genügte am Mittwoch in Basel ein mageres 0:0 gegen Israel zum Gruppensieg, Griechenlands klägliches 2:1 (2:0) in Athen gegen Luxemburg reichte nur zu Platz zwei, einen Punkt hinter der Schweiz. In die Relegation der Gruppenzweiten am 14. und 18. November rettete sich neben Griechenland auch die Ukraine.

Das Team von Superstar Andrej Schewtschenko verteidigte durch das 6:0 (1:0) in Andorra mit 21 Punkten Rang zwei in der Gruppe sechs vor Kroatien (20), das sich in Kasachstan durch ein Last-Minute-Tor von Niko Kranjcar zu einem glücklichen 2:1 (1:1) quälte. Damit verpasste Kroatien unter Trainer Slawen Bilic, der erst am Sonntag Hoffenheims Josip Simunic aus dem Team ausgeschlossen hatte, erstmals seit 2000 ein großes Turnier.

Die Schweiz, bei der die Leverkusener Tranquillo Barnetta und Eren Derdiyok in der Startelf standen, tat sich ohne den erkrankten Wolfsburger Torwart Diego Benaglio schwer. Vor 38 500 Zuschauern im ausverkauften Baseler St.-Jakob-Park setzten die in der letzen halben Stunde in Unterzahl agierenden Israelis voll auf Defensive. Griechenlands Theofanis Gekas (Bayer Leverkusen) erzielte gegen Luxemburg im Athener Olympiastadion sein zehntes Tor in der WM- Qualifikation. Der Torschützenkönig muss nun in den Playoffs den Europameister von 2004 zur zweiten WM-Teilnahme nach 1994 schießen. Europameister Spanien wahrte durch das 5:2 (2:0) in Bosnien- Herzegowina seine weiße Weste und gewann als einziges Team alle seine Qualifikationsspiele. Die Wolfsburger Edin Dzeko und Zvjezdan Misimovic trafen für Bosnien.

Russland kam bei den von Berti Vogts trainierten Aserbaidschanern nur zu einem 1:1 (1:0). Andrej Arschawin schoss den EM-Halbfinalisten in Baku in der 13. Minute in Führung, Wagif Dsawadow (53.) glich für Gastgeber Aserbaidschan aus. Damit beendete das Team von Vogts die Qualifikationsgruppe 4 mit fünf Punkten auf Platz fünf. Russland (22) stand bereits als Zweiter hinter Deutschland (26) fest.

Titelverteidiger Italien entging mit einer B-Mannschaft dank eines Hattricks von Alberto Gilardino beim 3:2 (0:1) gegen Zypern nur knapp einer Blamage. In einem weiteren bedeutungslosen Spiel fertigte Bulgarien Georgien 6:2 (6:1) ab. Der Ex-Leverkusener Dimitar Berbatow traf per Hattrick vor der Pause, Martin Petrow (früher VfL Wolfsburg) zweimal, Stanislaw Angelow (Energie Cottbus) einmal. Halil Altintop (Bayern München) erzielte beim 2:0 (2:0) der Türkei gegen Armenien den Endstand. Das wegen des gespannten Verhältnisses beider Länder brisante Spiel verfolgten in Bursa armenische und türkische Spitzenpolitiker.

Bislang stehen 20 von 32 Teilnehmern an der WM-Endrunde vom 11. Juni bis 11. Juli fest. Aus Europa gesellte sich die Schweiz zu den bereits vorher feststehenden Gruppensiegern Deutschland, Dänemark, Spanien, England, Serbien, Weltmeister Italien und Niederlande. Später am Abend kämpften in der Gruppe 5 die Slowakei und Slowenien im Fernduell um das direkte WM-Ticket, Tschechien und Nordirland hatte noch theoretische Chancen auf die Relegation der Gruppenzweiten. In den Playoffs spielen neben Bosnien-Herzegowina, Vize-Weltmeister Frankreich, Russland, Irland auch Griechenland und die Ukraine um vier weitere europäische WM-Plätze. Norwegen muss als Gruppenzweiter mit den wenigsten Punkten wohl zuschauen.

In der Nacht zu Donnerstag kämpft in der Südamerika-Qualifikation Argentinien um das WM-Ticket und Trainer Diego Maradona um seinen Job bei der "Albicileste". Verliert der zweimalige Weltmeister in Uruguay, droht ihm zum ersten Mal seit 40 Jahren die Zuschauerrolle bei einer WM. Gewinnt Ecuador in Chile, bleibt Argentinien nicht einmal Relegationsplatz fünf und die Entscheidungsspiele gegen den Vierten von Nord-/Mittelamerika. Sicher dabei sind Rekord-Weltmeister Brasilien, Paraguay und Chile sowie USA und Mexiko aus der CONCACAF-Gruppe.

Marc Zeilhofer/DPA DPA

Mehr zum Thema

Newsticker