Großer Schreck für den brasilianischen Fußball-Nationaltrainer Dunga: Nur drei Tage vor dem Freundschaftsspiel zwischen seinem Team und dem Erzrivalen Argentinien am Sonntag in London ist der 42-Jährige am späten Donnerstagabend auf dem Flughafen von São Paulo von einer Menschenmenge verfolgt, beschimpft und bedroht worden. Laut Medienberichten handelte es sich aber nicht um unzufriedene Fußballfans. Teilnehmer einer Kundgebung gegen die jüngst wegen Bankrotts versteigerte Airline Varig hätten Dunga mit einem Firmenvertreter verwechselt, hieß es.
Dunga habe zwar nichts verstanden, dennoch aber kurz vor dem Abflug der brasilianischen Fußball-Delegation heftig mit mehreren Demonstrationsteilnehmern diskutiert. Die Menschen seien verärgert gewesen, weil Varig erneut kurzfristig einige Flüge gestrichen habe. Gewaltanwendung sei dank des Eingreifens von Sicherheitsbeamten nur knapp vermieden worden, berichteten Medien.
Hartes Programm für Ronaldinho und Co.
Die meisten Nationalspieler Brasiliens sind in Europa aktiv und fliegen von ihren jeweiligen Wohnorten direkt nach London. Dunga sei aber bei dem Zwischenfall unter anderem von Verbandsfunktionären und Angehörigen der Trainermannschaft begleitet worden. Die in Russland beziehungsweise Frankreich aktiven Nationalspieler Daniel Carvalho und Fred seien auch dabei gewesen.
Dunga hatte jüngst beim 1:1 der "Seleção" in Oslo sein Debüt als Nationaltrainer gefeiert. Nach dem Spiel am Sonntag gegen Argentinien steht für die Spieler des fünffachen Weltmeisters schon zwei Tage später ebenfalls in London ein Testspiel gegen Wales auf dem Programm. Die brasilianische Delegation sollte am frühen Freitagnachmittag in Frankfurt landen und von dort aus nach London weiterfliegen.
DPA/kbe
