Drei Tage nach seinem Zusammenbruch bei einem Ligaspiel ist der spanische Fußball-Profi Antonio Puerta vom FC Sevilla gestorben. Dies teilte der Club des 22-Jährigen am Dienstag mit. Puerta war am Samstag beim Punktspiel FC Sevilla gegen FC Getafe (4:1) ohne Einwirkung eines Gegners auf dem Rasen zusammengebrochen und hatte mehrmals einen Herzstillstand erlitten.
Das Qualifikations-Rückspiel zur Champions League, das der FC Sevilla am Abend bei AEK Athen austragen sollte, wurde abgesagt. Es soll nach Angaben des FC Sevilla am Montag nachgeholt werden. Auch das für Sonntag angesetzte Punktspiel des Uefa-Pokalsiegers bei CA Osasuna wurde verschoben.
Platz aus eigener Kraft verlassen
Puerta, Teamkollege des Ex-Stuttgarters Andreas Hinkel, war am Samstag auf dem Rasen des Sànchez-Pizjuàn-Stadions ohnmächtig geworden. Er konnte den Platz aus eigener Kraft verlassen, erlitt aber in der Kabine einen weiteren Ohnmachtsanfall. Im Krankenhaus wurde er von den Ärzten in ein künstliches Koma versetzt und künstlich beatmet.
Nach Medienberichten blieb sein Herz fünf Mal stehen. Der Fußballer konnte aber jedes Mal wiederbelebt werden. Die Ursachen der Herzstillstände waren nach Angaben der Ärzte schwere Rhythmusstörungen. Durch das Aussetzen des Herzens wurde auch das Gehirn des Fußballers in Mitleidenschaft gezogen.
Puerta hatte ein Spiel für die spanische Nationalelf bestritten. In die spanische Fußballgeschichte ging er ein mit seinem Tor, das er im April 2006 im Halbfinale des Uefa-Pokals gegen Schalke 04 erzielte und mit dem der FC Sevilla erstmals in ein europäisches Finale einzog. Damit machte er den Weg frei für Sevillas späteren Titelgewinn.
Angeblich gab es frühere Ohnmachtsanfälle
Der Sevillaner war ein ausgesprochen athletischer Spieler, der alle medizinischen Tests zu Saisonbeginn bestanden hatte. Nach Angaben der Zeitung "El País" soll er aber in der Vergangenheit schon zwei Ohnmachtsanfälle erlitten haben, denen man jedoch keine Bedeutung beigemessen und die man auf die Hitze zurückgeführt habe.
Der Spieler war ein gebürtiger Sevillaner, der in unmittelbarer Nähe des Sànchez-Pizjuàn-Stadions aufgewachsen ist. Er schloss sich schon als Kind dem FC Sevilla an, obwohl sein Vater ein Anhänger des Lokalrivalen Betis war.
Puertas Todesfall ist nicht der erste im bezahlten Fußball in den vergangenen Jahren. Im Juni 2003 war Kameruns Nationalspieler Marc- Vivien Foé im Halbfinale um den Confederations Cup in Lyon gegen Kolumbien zusammengebrochen und wenig später gestorben. Im Januar 2004 kollabierte der ungarische Nationalspieler Miklos Feher im Spiel der portugiesischen Meisterschaft zwischen Vitoria Guimaraes und Benfica Lissabon und starb.