Es läuft gerade nicht rund beim FC Bayern – weder auf, noch abseits des Platzes. Die Impfverweigerer um Mittelfelddirigent Joshua Kimmich sorgen für reichlich Unruhe beim deutschen Rekordmeister. Erst kürzlich war bekannt geworden, dass die Chefetage unter anderem Kimmich, Gnabry und Musiala für die Zeit, die sie in Corona-Quarantäne verbracht haben, nachträglich das Gehalt gestrichen hat (der stern berichtete).
Der Ausfall der Mittelfeldstars hatte die Diskussion um ungeimpfte Fußballprofis aufs Neue entfacht – auch, weil die Münchner am Wochenende in der Bundesliga ohne Kimmich überraschend dem FC Augsburg unterlagen. Vor dem Champions-League-Gruppenspiel gegen Dynamo Kiew haben sich nun Trainer Julian Nagelsmann und Flügelspieler Leroy Sané zur Impfdebatte geäußert.
Nagelsmann: Störgeräusche gehören beim FC Bayern dazu
Grundsätzlich habe er mehr Spaß, "wenn es ruhig ist und alles in die richtige Richtung läuft", sagte Nagelsmann auf der Pressekonferenz am Montag. Der Coach sei aber verwundert darüber, dass sich die Diskussion um ungeimpfte Profikicker ausschließlich am FC Bayern abarbeite. Andere Vereine könnten sich hinten anstellen und sagen: "Gut, dass es bei uns nicht rauskommt".
Der Verein, so Nagelsmann weiter, dürfe nun nicht den Fehler machen, Unruhen abseits des Platzes "auf das Sportliche zu projizieren". Schließlich habe sich die Mannschaft trotz des historischen Pokal-Aus gegen Gladbach und der jüngsten Bundesliga-Niederlage "in allen statistischen Werten nach vorne entwickelt".
Klar, "Störgeräusche" gehörten beim FC Bayern eben dazu. Dennoch, so der 34-Jährige, bliebe die Frage, inwieweit der Verein diese auch tolerieren müsse. "Natürlich finde ich es nicht glücklich, dass gewisse Interna, die auch intern bleiben sollten, rausgeplaudert werden", sagte Nagelsmann. Die jüngsten Diskussionen würden den sportlichen Erfolg des Klubs allerdings nicht extrem gefährden.
Sané respektiert Entscheidung seiner Teamkollegen
Auch für Mittelfeldspieler Leroy Sané hat die Debatte um Kimmich und Co. wenig sportliche Relevanz. Natürlich spreche man in der Mannschaft darüber. Aber "so wirklich beeinflussen, tut uns das nicht", sagte der 25-Jährige, der selbst geimpft ist. Sané wünsche sich, dass all seine Mannschaftskollegen mit auf dem Platz stehen: "Wir als Team wollen sie natürlich gerne dabei haben, das steht außer Frage". Dennoch respektiere er die Entscheidung seiner Mitspieler.
In Kiew muss Trainer Nagelsmann auf acht Spieler verzichten – fünf davon (Joshua Kimmich, Serge Gnabry, Jamal Musiala, Eric Maxim Choupo-Moting, Michael Cuisance und Niklas Süle) befinden sich in Corona-Qurantäne.