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Internationaler Sportgerichtshof Chelsea darf wieder Spieler kaufen

Der FC Chelsea darf vorerst wieder auf Einkaufstour gehen. Der Internationale Sportgerichtshof hob das bestehende Transferverbot gegen den Londoner Spitzenclub auf. Die Affäre um den Jugendspieler Gael Kakuta ist aber noch nicht beendet.

Vor dem Topspiel in der englischen Premier League gegen Manchester United können Michael Ballack und der FC Chelsea wieder beruhigt schlafen. Die "Blues" dürfen in der nächsten Transferperiode im Januar wieder Spieler verpflichten. Der Internationale Sportgerichtshof CAS setzte am Freitag die vom Fußball-Weltverband FIFA ausgesprochene Sperre gegen den Club von Michael Ballack aus und gab damit dem Antrag des Londoner Vereins aus der Premier League statt. Der FC Chelsea hatte den CAS um eine vorübergehende Aufhebung des verhängten Neuverpflichtungs-Verbots bis Januar 2011 gebeten, bis über die von Chelsea eingelegte Berufung entschieden ist. Ein Termin für die Berufungsverhandlung steht noch nicht fest.

Der Club hatte im Sommer die Verträge mit Spielern wie Salomon Kalou, Ashley Cole, Didier Drogba und Kapitän John Terry verlängert und bestätigte zuletzt, auch mit Joe Cole über einen langfristigen Kontrakt zu verhandeln. Auch Ballack, dessen Vertrag 2010 ausläuft, erwartet demnächst erste Gespräche über eine Vertragsverlängerung.

Die FIFA hatte die Sanktionen Anfang September als Strafe für die angebliche Ermunterung zum Vertragsbruch im Fall des französischen Nachwuchstalents Gael Kakuta vom RC Lens verhängt, den Chelsea 2007 unter Vertrag genommen hatte. Neben dem Verbot von Neuverpflichtungen wurde der derzeit verletzte Kakuta zu einer viermonatigen Sperre sowie Spieler und Verein zu Strafzahlungen von insgesamt 840 000 Euro verurteilt. Auch die Geldstrafen wurden vom CAS bis zur Berufungsverhandlung ausgesetzt.

Der englische FA-Cup-Sieger, der die Anfang September gefällte FIFA-Entscheidung scharf kritisiert hatte, wollte die CAS-Entscheidung am Freitag allerdings noch nicht kommentieren. Der heute 18 Jahre alte Kakuta hatte die Saison 2007/08 im Jugendteam von Chelsea als Topscorer abgeschlossen und war zum besten Spieler der Akademie gewählt worden. Sein zweites Jahr bei dem Londoner Verein verlief weniger glücklich. Im Februar dieses Jahres erlitt er einen doppelten Knöchelbruch.

Ähnlicher Fall in der Schweiz

In einem ähnlichen Fall hatte die FIFA im April den Schweizer Klub FC Sion mit einem Transfer-Verbot belegt. Sion hatte 2008 den ägyptischen Torwart Essam El Hadary 2008 verpflichtet, obwohl der Vertrag bei Al-Ahly nicht ausgelaufen war. Sion zog daraufhin vor den CAS, ein Urteil steht noch immer aus.

Auch der Schweizer Klub darf in der Zwischenzeit weiter auf dem Transfermarkt tätig werden In den letzten Wochen hatte auch Bundesligist 1899 Hoffenheim Bekanntschaft mit dem Artikel 17 gemacht. Hintergrund war die Kündigung von Neuzugang Prince Tagoe, der nach medizinischen Untersuchungen als sportuntauglich eingestuft worden war. Hoffenheim hat nach einem neuen Gutachten, das das Gegenteil aussagte, inzwischen die Kündigung wieder zurückgezogen. Nun soll Anfang Dezember eine dritte Expertise eingeholt werden.

DPA/sid/feh

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