Titelheld der "Weltwoche" Sepp Blatter zum "Schweizer des Jahres" gewählt

Komisch: Eigentlich machte Sepp Blatter 2015 als Fifa-Chef fast ausschließlich negative Schlagzeilen. Die konservative Schweizer Zeitung "Weltwoche" hält ihn trotzdem für den ehrenwertesten Landsmann des Jahres. Und hat eine eigenwillige Rechtfertigung.

Der skandalumwitterte Fifa-Chef Joseph Blatter hat sich aus Sicht der konservativen Zeitung "Weltwoche" den Titel "Schweizer des Jahres" verdient. In seiner am Donnerstag erschienenen Ausgabe hebt das Blatt den derzeit suspendierten Präsidenten des Fußball-Weltverbands auf den Titel und schwärmt von den "eindrücklichen Leistungen dieses Ausnahmeschweizers, der als eine Mischung aus Sonderbotschafter und Entwicklungshelfer rastlos um den Planeten tourte". 

Der 79-Jährige werde verkannt, die Zeitung sieht in ihm einen "unermüdlichen und bewundernswerten Fußballkämpfer für eine bessere Welt". Blatter selbst sagt im Interview: "Eigentlich müsste man mir ein Diplom überreichen für das, was ich hier erreicht habe.

Der Schweizer wurde am Donnerstag zur entscheidenden Anhörung über eine weitere Sperre vor der Fifa-Ethikkommission erwartet. Blatter wird eine dubiose Zwei-Millionen-Franken-Zahlung im Jahr 2011 an den derzeit ebenfalls für 90 Tage suspendierten Uefa-Chef Michel Platini vorgeworfen. Nach Darstellung der beiden Spitzenfunktionäre handelt es sich um eine verspätete Honorarzahlung für Dienste aus den Jahren 1998 bis 2002. Das Urteil der rechtsprechenden Ethikkammer wird für den 21. Dezember erwartet.

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DPA
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