"Die Austragung im zweiten Halbjahr 2008 ist gesichert", hieß es in einer Mitteilung des DFB. Die Einigung sei das Ergebnis eines Gesprächs zwischen der Beschlussabteilung des Bundeskartellamts und dem für Rechtsfragen zuständigen DFB-Vizepräsidenten Rainer Koch. Dabei habe die Behörde erklärt, dass dem DFB keine kartellrechtlichen Nachteile aus der geplanten Durchführung von Länderspielen und Begegnungen des DFB-Pokal-Wettbewerbs bis Ende 2008 entstehen.
Eine grundsätzliche Einigung steht noch aus
Anlass war die Rechtsunsicherheit beim DFB: Das Bundeskartellamt hatte am 26. Februar eine Hausdurchsuchung in der DFB-Zentrale in Frankfurt/Main vorgenommen und danach ein Ordnungswidrigkeitsverfahren eingeleitet wegen angeblicher Wettbewerbsabsprachen mit der Deutschen Fußball Liga (DFL) im Marketingbereich. Unter anderem wurden damals den DFB-Funktionären bei künftigen kartellrechtswidrigen Handlungen hohe persönliche Bußgelder angedroht.
Diese Gefahr ist vorerst vom Tisch. Unter die nun getroffene Vereinbarung fallen u.a. die Länderspiele am 20. August in Nürnberg gegen Belgien und das Abschiedsspiel von Oliver Kahn am 2. September in München. Die Spiele zur WM-Qualifikation waren von vornherein nicht in Gefahr, da sie vom Weltverband Fifa und nicht vom DFB verantwortet werden.
Annäherung auch in Sachen TV-Vermarktung
Auch in Sachen TV-Vermarktung deutet sich eine Einigung an. Das Kartellamt hat nach langer Prüfung inzwischen vorsichtige Zustimmung zur zentralen Vermarktung der TV-Rechte signalisiert, die ein wichtiger Bestandteil aller Vermarktungsmodelle für die drei Spielzeiten ab der Saison 2009 ist. Die Zentralvermarktung sei ein Kartell der Bundesliga-Clubs, daher müssten die Bundesliga-Spiele weiter in größerem Umfang auch im frei empfangbaren Fernsehen zu sehen sein: "Wenn wir ein solches Kartell zulassen, müssen wir darauf achten, dass die Verbraucher an seinen Vorteilen angemessen beteiligt werden", sagte eine Sprecherin des Kartellamts der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung".
Christian Pfennig, Pressesprecher der Deutschen Fußball Liga (DFL), nahm den Ball gerne auf: "Es besteht keinerlei Anlass zur Annahme, dass die Bundesliga im Pay-TV verschwindet. "Pfennig verwies auf die beiden Pakete, die die DFL im Mai für die zukünftige Bundesliga-Berichterstattung im Fernsehen von 2009 an vorgestellt hatte.
Während Modell A wie bisher eine Samstag-Sportschau mit einer Zusammenfassung um 18.30 Uhr beinhaltet, sieht das Modell B die ersten Bundesliga-Bilder im Free TV samstags von 22.00 Uhr an vor. Als Ausgleich könnten die Fußballfans dann aber bis zu 18 Live-Spiele im Free TV sehen.
"Die Bundesliga wird auch künftig keine reine Pay TV-Veranstaltung werden", hatte Christian Seifert, Vorsitzender der DFL-Geschäftsführung versichert.