Die Fußball-Nationalspieler um Mats Hummels haben sich deutlich von deutschen Zuschauern distanziert, die beim 2:1 des Weltmeisters in der Prager Eden Arena immer wieder mit provozierenden Gesängen - teils mit NS-Hintergrund - aufgefallen waren.
"Ganz schlimm. Das fing ja schon bei der Schweigeminute an. Da gab es schon ein schlechtes Verhalten von einigen. Timo Werner wird beleidigt, bepöbelt. Dann fangen die Fans an, diesen Scheiß zu rufen. Da distanzieren wir uns komplett davon", erklärte der Münchner Siegtorschütze Hummels nach dem Spiel.
Prag: "Gesänge mit nationalsozialistischem Hintergrund"
Eine Gruppe von rund 200 Besuchern aus Deutschland, die ihre Tickets nicht über den offiziellen Verkaufsweg des DFB bezogen hatten, griffen am Freitagabend mit Sprechchören während der Schweigeminute für verstorbene tschechische Altinternationale nicht nur den Deutschen Fußball-Bund (DFB) an. Der Leverkusener Julian Brandt berichtete von "Gesängen mit nationalsozialistischem Hintergrund", die von den Spielern auf dem Rasen wahrgenommen wurden. Timo Werner sagte über die Pfiffe gegen ihn: "Man weiß auch, was hier ungefähr in der Nähe liegt von Prag, deswegen kann man sich da auch seinen Teil denken", er meinte als Leipziger offenbar Dresden und fuhr fort: "Das hat wahrscheinlich nicht viel mit meiner Person zu tun, sondern eher mit dem Konkurrenzkampf."
"So einen Schmarrn brauchen wir auf keinen Fall bei unseren Spielen. Das sind keine Fans, das sind Krawallmacher, Hooligans", sagte Hummels. Er forderte Konsequenzen: "Diese Leute machen den Fußball selbst kaputt und machen das wissentlich. Deshalb muss man einfach schauen, dass man sie aus dem Stadion rauskriegt."
