Es war kein schöner Abend für Schachtjor Donezk. Der FC Bayern hatte die Ukrainer aus der Arena in Fröttmaning geschossen. Donezks Trainer Mircea Lucescu war dementsprechend überhaupt nicht begeistert über die Leistung seines Teams. Auf der Pressekonferenz trat er gegen seine eigenen Spieler nach und diskriminierte sie vor der versammelten Presse.
Zunächst begann Lucescu noch harmlos und beschwerte sich über den Schiedsrichter: "Ich denke, die Rote Karte hätte man nicht geben dürfen. Ab diesem Moment konnten wir alles, was wir wollten, was wir geplant hatten, nicht mehr umsetzen." Doch dann legte Lucescu fast unmerklich gegen die eigenen Spieler nach: "Um dieses Spiel zu spielen, hätten wir mit zehn Deutschen spielen müssen. Sie haben einen stärkeren Charakter. Für uns war das Spiel nach dem 3:0 schon beendet." In Lucescus Team spielen vor allem Brasilianer und Ukrainer - doch die scheinen nach Lucescus Ansicht grundsätzlich keinen so starken Charakter wie "Deutsche" zu haben.
Vielleicht sollte der Coach mal bei den Brasilianern David Luiz und Thiago Silva nachfragen, die Paris St. Germain im Alleingang gegen Chelsea ins Viertefinale brachten.
"Wir haben voll dominiert"
Unterdessen freut sich der FC Bayern München nach der Torgala bereits auf den nächsten Gegner im Viertelfinale der Königsklasse. "Ich glaube, wir haben uns bisher gut präsentiert in der Champions League. Es ist bekannt, dass wir hohe Ziele haben", sagte der Vorstandsvorsitzende Karl-Heinz Rummenigge nach dem 7:0 (2:0) im Achtelfinal-Rückspiel am Mittwochabend gegen den Fußball-Meister aus der Ukraine.
Auch Trainer Pep Guardiola war ausnahmsweise zufrieden: "Wir verdienen diesen Sieg. Die Spieler haben überragend gespielt. Klar, gegen zehn Mann ist es ein bisschen einfacher. Aber von Anfang an haben wir gesehen, die Mannschaft ist da. Gratulation an die Mannschaft. Wir haben voll dominiert."
Bis zum 20. März müssen sich die Münchner gedulden, erst dann wird das Viertelfinale ausgelost. Drei mögliche Gegner stehen bislang fest: Titelverteidiger Real Madrid, Paris St. Germain und der FC Porto. "Es ist ein Starterfeld, das ist ohne Frage anspruchsvoll", erklärte Rummenigge: "Man muss es nehmen, wie es kommt." Borussia Dortmund und Bayer Leverkusen könnten in der kommenden Woche ebenfalls noch ins Viertelfinale einziehen.