In der Ukraine ist ein früherer Fußballprofi von russischen Truppen brutal erschossen worden. Oleksandr Suchenko wurde nach Angaben der internationalen Spielergewerkschaft FIFPro in Motyschyn getötet, einem Dorf mit 1200 Einwohnern in der Nähe von Kiew. Suchenko wurde nur 25 Jahre alt.
Wie die englische Zeitung "Metro" berichtet, wurden Suchenko und seine Eltern bereits am 23. März verschleppt und in einem Waldstück erschossen. Einwohner des Dorfes sprachen von einer "Hinrichtung". Oleksandr Suchenkos Mutter Olga Suchenko war die Bürgermeisterin von Motyschyn. Ihr Tod wurde am Sonntag von der stellvertretenden ukrainischen Ministerpräsidentin Iryna Wereschtschuk bestätigt. Laut BBC wurde ihr vorgeworfen, ukrainische Soldaten unterstützt zu haben. Die sterblichen Überreste wurden zusammen mit 30 anderen Leichen in einem Massengrab gefunden, nachdem die russischen Truppen das Dorf verlassen hatten.
Ukraine: Bürgermeisterin von Motyschyn ermordet
"Dies ist ein Kriegsverbrechen, die Verantwortlichen werden nach dem humanitären Völkerrecht verurteilt werden", sagte Wereschtschuk. Nach ihren Angaben befinden sich elf Bürgermeister:innen aus Kiew, Cherson, Mykolajiw und der Region um Donezk in russischer Gefangenschaft. Motyschyn befindet sich in der Nähe von Butscha, wo nach dem Abzug der russischen Truppen hunderte Leichen auf den Straßen gefunden wurden. Mit sehr hoher Sicherheit handelt es sich um ein von russischen Soldaten verübtes Massaker.

Der Offensivspieler Oleksandr Suchenko lief in seiner Karriere für die ukrainischen Vereine SK Chayka und FK Kudrivka auf. Der FK Kudrivka postete auf Facebook Fotos des Spielers, drückte seine tiefe Trauer und Bestürzung aus und schrieb über Oleksandr Suchenko und seine Eltern: "Sie alle waren wunderbare Menschen, die vielen Ukrainern im Krieg und in friedlichen Zeiten geholfen haben." Anfang März hatte die Spielergewerkschaft Fifpro bereits den Tod der ukrainischen Profifußballer Vitalii Sapylo und Dmytro Martynenko bekanntgegeben, die ebenfalls im Krieg ums Leben gekommen waren.
Quellen: Fifpro auf Twitter / "Metro" / BBC / FK Kudriva auf Facebook

Sehen Sie im Video: In Butscha und anderen Vororten von Kiew herrscht völlige Zerstörung. Nach ukrainischen Angaben wurden bisher mehr als 400 Leichen von erschossenen Zivilisten gefunden, die Untersuchungen dauern an. Russland weist die schweren Vorwürfe zurück.