Die Bundesliga setzt auf die Torlinientechnik: Auf der Mitgliederversammlung der Vereine stimmten am Donnerstag in Frankfurt 15 der 18 Vereine für das neue Hilfsmittel - damit wurde die nötige Zwei-Drittel-Mehrheit erreicht.
Bei der Umsetzung der Technik vertraut die DFL auf das Hawk-Eye-System. Auf die Bundesligisten kommen Kosten von 150.000 Euro pro Saison zu. Die Torlinientechnik soll in der kommenden Saison (2015/2016) eingeführt werden.
"Ich glaube, das ist ein Schritt nach vorne für den Deutschen Fußball. Die Torlinientechnik bietet eine zusätzliche Hilfe für die Schiedsrichter. Insgesamt ist es mit einem deutlichen Votum beschlossen worden", sagte Ligapräsident Reinhard Rauball.
Vorbild Premier League
Im März hatte sich die Mehrheit der Erst- und Zweitligisten noch gegen eine Einführung der Technik ausgesprochen. Den Antrag zur erneuten Abstimmung hatte der FC Bayern München gestellt. Bei der ersten Abstimmung am 24. März hatten sich 24 der 36 Profivereine gegen die Satzungsänderung gewehrt - auch aus finanziellen Gründen. Diesmal wurden die Zweitligisten nicht mehr mit einbezogen, nur die Erstligisten stimmten ab.
Eine Torlinientechnik kam bereits bei der WM in Brasilien zum Einsatz. Dort griff die Fifa allerdings auf das Goal-Control-System zurück. Auch die englische Premier League setzt auf die neue Technologie - dort kommt der für die Bundesliga geplante Anbieter Hawk Eye zum Einsatz.
Das Hawk-Eye-System:
Vor der Abstimmung hatte die DFL in einer Ausschreibung unter verschiedenen Anbietern von Torlinientechnik die zu erwartenden Kosten ermittelt. Beim Hawk-Eye-System registrieren sieben auf jedes Tor gerichtete Kameras die Position des Balles zentimetergenau. Einen Torerfolg meldet das System in nur einer Sekunde an den Schiedsrichter. Die Uhr am Handgelenk des Referees vibriert und blinkt, es ertönt ein Audio-Hinweis über das Headset. Möglich ist es zudem, in den Stadien wie beim Tennis eine grafische Präsentation der Szene zu zeigen.