Fußball-Bundesliga "Fehlfunktion": Torlinientechnik zeigt Tor an, obwohl der Ball nicht drin ist

Nach Ansicht der Videobilder überstimmte Schiedsrichter Felix Zwayer die Torlinientechnik
Nach Ansicht der Videobilder überstimmte Schiedsrichter Felix Zwayer die Torlinientechnik
© Torsten Silz / DPA
Kuriosum in der Bundesliga: Beim Spiel in Mainz sorgte die Torlinientechnik für ein Phantomtor – zum Glück schaute der Schiedsrichter nochmal selber nach.

So einen Fußball-Nachmittag hat selbst der erfahrene Schiedsrichter Felix Zwayer noch nicht erlebt. Zunächst schickte ihm die Torlinientechnik ein falsches Signal auf die Uhr, dann pfiff der 40-Jährige drei Strafstöße innerhalb von 15 Minuten. Im Anschluss an das 4:0 (1:0) des FSV Mainz 05 gegen Arminia Bielefeld erklärte Zwayer am Samstag den Blackout des technischen Systems: "Der Anbieter muss das auswerten. Wir haben gehört, dass das System im Lauf des Spiels überprüft wurde und dass tatsächlich eine Fehlfunktion vorgelegen hat."

Nach einem Kopfball von Moussa Niakhaté (15. Minute) war das Spiel zunächst weitergelaufen. Praktisch aus dem Nichts ertönte dann ein Pfiff von Zwayer, der ein entsprechendes Signal bekommen hatte. Danach überprüfte der Unparteiische die ihm merkwürdig erscheinende Torwertung mit Hilfe der Videobilder am Spielfeldrand. Bielefelds Frank Kramer nahm es trotz der vierten Niederlage ohne eigenes Tor mit Humor: "Da sieht man mal. Wenn man jetzt danach geht: je mehr Technik, desto besser. Weil dann kann die Technik die Technik überstimmen."

Nationalspieler Jonathan Burkardt erzielte für starke Mainzer nach 27 Sekunden das geteilt schnellste Tor der laufenden Liga-Spielzeit, zudem trafen Niakhaté (65./Foulelfmeter), Burkardt (75./Foulelfmeter) und Marcus Ingvartsen (79./Foulelfmeter) vor 25.000 Zuschauern im nach Corona-Bedingungen ausverkauften Stadion. "Für uns ist es gut gelaufen heute", sagte Chefcoach Bo Svensson, dessen Team fast schon den Klassenverbleib feiern kann. 

Hertha siegt ohne neuen Trainer Magath

Hochspannung herrscht im Abstiegskampf. Auch ohne Felix Magath an der Seitenlinie ist Hertha BSC der erste Sieg seit drei Monaten gelungen. Die Berliner, die auf ihren neuen Trainer wegen eines positiven Corona-Tests verzichten mussten, gewannen am Samstag mit 3:0 (1:0) gegen die TSG 1899 Hoffenheim. Magath wurde im Olympiastadion von Mark Fotheringham vertreten. Seine Hertha ging durch Niklas Stark (39. Minute) nach einem Freistoß in Führung. Der frühere Hoffenheimer Ishak Belfodil (63.) und Lucas Tousart (74.) erhöhten nach der Pause für die Berliner.

Der SC Freiburg kletterte durch ein 0:0 bei Schlusslicht SpVgg Greuther Fürth vorerst auf Champions-League-Platz vier. Der VfB Stuttgart kam nach zweimaligem Rückstand noch zu einem 3:2 (1:2) gegen den FC Augsburg und verbesserte sich auf Platz 14 vor dem FCA und der Hertha. Bielefeld rutschte auf Platz 17 ab.

Beim Abschiedsspiel von Vorstandschef Thomas Hitzlsperger geriet Stuttgart durch ein Tor von André Hahn (6.) in Rückstand. Waldemar Anton (44.) gelang zwar der Ausgleich, doch Michael Gregoritsch (45.+1) stellte die Augsburger Führung schnell wieder her. Omar Marmoush (79.) sorgte mit einem direkt verwandelten Freistoß zunächst für den erneuten Ausgleich, ehe Tiago Tomás (85.) die VfB-Fans noch lauter jubeln ließ.

Bayern gewinnt 4:0

Am Abend hielt der FC Bayern Verfolger Borussia Dortmund erst einmal auf Distanz. Die Münchner siegten gegen den 1. FC Union Berlin 4:0 (3:0) und vergrößerten den Vorsprung in der Fußball-Bundesliga auf den BVB auf sieben Punkte. Dortmund kann am Sonntag im Spiel beim 1. FC Köln aber noch nachlegen. Kingsley Coman (16.), Youngster Tanguy Nianzou (25.) sowie zweimal Robert Lewandowski (45.+1 per Foulelfmeter/47.) schossen den deutlichen Bayern-Sieg heraus. Damit gab es für die Bayern wieder einen Dreier, nachdem es zuletzt nur zweimal zu einem Remis gereicht hatte, wodurch der BVB herankommen konnte.

DPA
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