VfB Stuttgart Jung und hungrig

Der VfB Stuttgart und sein Trainer Armin Veh setzen in der Champions League auf die Außenseiterrolle. Entgegen den eher pessimistischen Experten traut sich der Deutsche Meister zu, in der europäischen Eliteklasse mitzuhalten.

Der deutsche Meister hat einen Fehlstart in der Liga hingelegt. Viele Verletzte, viel Schönspielerei ohne Effizienz. Das Überraschungsteam der vergangenen Saison hat bis jetzt die Vorhersagen der Experten "erfüllt", die vorrechneten, dass der Club jedes Mal nach dem Gewinn der Meisterschaft einen Absturz erlebte. 1984 war das so und wie auch 1992. Von den drei deuschen CL-Teilnehmern traut man den Schwaben am wenigsten zu. Der Kader sei zu klein, die Spitzenleute könnten nicht gleichwertig ersetzt werden. Der Meister zählt nicht viel im eigenen Lande.

Dabei waren sie vor vier Jahren schon mal dabei. Mit einer respektablen Leistung. Mit Kevin Kuranyi, Philipp Lahm, Aleksandar Hleb und Timo Hildebrand brachten sie es auf vier Siege und zwei Niederlagen in der Vorrunde, sie schlugen Manchester United in Old Trafford mit 2:1 und erreichten das Achtelfinale. Da war gegen Chelsea Schluss.

Stuttgart braucht sich nicht zu verstecken

Tatsache ist: Die Club-Bosse haben das Team punktuell gut verstärkt. Mit Yildiray Bastürk ist ein erfahrener Spielmacher von internationaler Klasse gekommen, der mit Leverkusen bereits in einem Champions-League-Finale stand, 2002 gegen Real Madrid und Zinedine Zidan. Der Rest ist jung und hungrig, Hitzlsperger, Hilbert und Gomez sind Nationalspieler, der Mexikaner Pardo ist ein erstklassiger, defensiver Mittelfeldspieler. Theoretisch betrachtet braucht sich Stuttgart nicht zu verstecken - wenn es denn mal richtig läuft.

Auf diese Stärke setzt Veh: "Wir wollen nicht einfach nur mitspielen, und sagen: Okay, dann fliegen wir halt nach der Vorrunde. Nein, wir wollen weiterkommen." Der FC Barcelona ist Top-Favorit in der Gruppe. Dahinter wird der VfB mit Olympique Lyon um Platz zwei spielen. Wie stark der französische Serienmeister nach dem Weggang einiger Leistungsträger tatsächlich ist, lässt sich noch nicht sagen. Lyon hat ebenfalls einen holprigen Saisonstart hingelegt. Das vierte Team in der Gruppe, Glasgow Rangers, ist ebenfalls nicht zu unterschätzen.

tis

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