Bei der Weltmeisterschaft 2010 in Südafrika sollen nur noch Profi-Schiedsrichter zum Einsatz kommen. Das zumindest sehen nach einem Bericht des Nachrichtenmagazins "Der Spiegel" Pläne des Weltfußballverbandes FIFA vor, der für die Ausbildung von Unparteiischen 40 Millionen Dollar bereitstellen wolle.
"Wir müssen das Schiedsrichterwesen professioneller gestalten", zitierte das Blatt FIFA-Präsident Joseph Blatter. Dies sei eine Hauptlehre aus dem WM-Turnier in Deutschland. Der Schweizer Verbandsboss hatte nach den Achtelfinals einige Schiedsrichter-Leistungen moniert, etwa die acht gelben und vier gelb-roten Karten des Russen Valentin Ivanov im Spiel Portugal gegen die Niederlande.
Von umfänglich geschulten Referees, die keinem bürgerlichen Beruf mehr nachgehen, sondern sich nur aufs Pfeifen konzentrieren, erhoffe sich Blatter eine einheitlichere Regelauslegung. Die Spieler wüssten nicht, wo ihre Grenzen seien, wenn der eine nachsichtig und der andere übermäßig streng entscheide.
Bereits vor der WM hatte sich der FIFA-Chef für eine Professionalisierung des Schiedsrichterwesens ausgesprochen - auch um der Gefahr von Korruption und Manipulation vorzubeugen. Daher brauche es Profi-Schiedsrichter, die sich 100-prozentig mit ihrem Beruf identifizierten und ein entsprechendes Ethos entwickelten. In Deutschland gibt es bislang offiziell keine hauptberuflichen Schiedsrichter. Allerdings werden zumindest die Top-Referees der Bundesliga so bezahlt, dass sie auf einen Hauptberuf nicht mehr unbedingt angewiesen sind.