Sie haben mit ihrem frühen Tor in der 6. Spielminute Italien den Weg ins Halbfinale geebnet. Erfüllt sie dies mit Stolz?
Gianluca Zambrotta: "Ja, dies war schon ein ganz besonderer Moment. Ich widme mein Tor und den Einzug ins Halbfinale aber Gianluca Pessotto und seiner Familie. Ich hoffe, dies gibt ihm Kraft. So wie wir bei dieser WM nie aufgeben haben, darf auch er nicht aufgeben. Aber ich bin sicher, Pesso schafft das."
Sind sie eng mit Gianluca Pessotto befreundet?
Zambrotta: "Ja, wir sind Freunde. Große Freunde."
Was rechnen sie sich mit Italien im Halbfinale gegen Deutschland aus?
Zambrotta: "Das wird sehr schwer. Deutschland hat natürlich einen Heimvorteil. Aber wenn wir so spielen wie gegen die Ukraine, dann ist alles drin. Wir werden bis zum Letzten kämpfen. Wir sind nicht stärker, aber auch nicht schwächer als Deutschland."
Im Halbfinale gegen Deutschland hoffen viele Italiener auf die Neuauflage des 3:1-Siegs im WM-Finale von 1982. Sie auch?
Zambrotta: "Natürlich! Damals war ich aber erst fünf Jahre alt, so dass ich kaum noch was vom Finale weiß. Aber ich habe es natürlich wie alle Italiener als großartiges Spiel in Erinnerung."
Auf ihrer Position wird im deutschen Team Philipp Lahm als WM-Entdeckung gefeiert. Wie halten sie von ihm?
Zambrotta: "Lahm ist sehr gut und er ist noch jung. Lahm wird seinen Weg gehen und er wird sicher eine große Karriere machen."
Einen Tag vor dem Halbfinale wird der Sportbetrugsprozess gegen ihren Club Juventus Turin fortgesetzt. Verlassen Sie Turin in Richtung Real Madrid, wenn es zum Zwangsabstieg in die 2. Liga verurteilt wird?
Zambrotta: "Ich warte erst einmal das Urteil der Richter ab und dann werde ich entscheiden. Dass ich bei Real im Gespräch sein soll, ehrt mich. Aber ich bin Juve-Spieler und bin keinerlei anderweitige Verpflichtungen eingegangen. Und jetzt geht sowieso die WM vor."