WM 2010: Deutschland - Argentinien Als Maradona Thomas Müller fortjagte

Wiedersehen macht Freude: Im WM-Viertelfinale kreuzen sich zum zweiten Mal die Wege von Weltstar Diego Maradona und Aufsteiger Thomas Müller. Bei der ersten Begegnung Anfang März in München hielt Maradona Müller noch für einen Balljungen.

Bei der ersten Begegnung mit Thomas Müller zeigte Diego Maradona Deutschlands WM-Shooting-Star noch die Rote Karte - beim Wiedersehen im Viertelfinale dürfte auch Argentiniens Chefcoach den 20-Jährigen inzwischen kennen. "Ich weiß nicht genau, warum er mich damals weggeschickt hat", sagte Müller am Mittwoch in Südafrika zu dem Vorfall nach seinem Länderspiel-Debüt Anfang März in München.

Was war passiert? Nach dem 0:1 der deutschen Elf gegen Maradonas Team tauchte der Stürmer des FC Bayern in der Münchner Arena auf dem Pressekonferenz-Podium auf. Ober-Gaucho Maradona regte sich auf, warum denn plötzlich dieser ihm unbekannte blutjunge Typ neben ihm vor dem Mikrofon sitze. Maradona hielt das wohl für Majestätsbeleidigung und stürmte vom Podium. "Ich wusste nicht, dass das ein Spieler war", erklärte Maradona später recht kleinlaut und begründete seinen Unmut: "Normalerweise ist da nur der Nationaltrainer. Ich entschuldige mich beim Spieler."

Jetzt kennt Maradona den 20-Jährigen

Nach drei WM-Toren und besonders Müllers Doppelpack bei der deutschen 4:1-Gala im Achtelfinale gegen England dürfte Maradona seine Spieler diesmal vor dem Duell in Kapstadt vor dem neuen deutschen "Mini-Bomber" warnen. "Auch damals war ich schon auf dem Erfolgsweg, aber jetzt bin ich mehr im Fokus", kommentierte Müller verschmitzt die damalige Unkenntnis des Weltstars Maradona. Extra heimzahlen will er es Maradona nicht. "Mir wäre es auch recht, wenn ich am Samstag kein Tor schieße und wir im Halbfinale stehen", sagte der deutsche Senkrechtstarter.

Müller kennt Maradona besser, auch wenn er ihn als Spieler - "aus zeitlichen Gründen", wie er anmerkte - nicht zu Diegos Traumzeiten zaubern sah. Als Maradona 1986 Deutschland im WM-Finale besiegte, war Müller noch gar nicht auf der Welt. "Gesehen habe ich ihn nur einmal beim Abschiedsspiel von Lothar Matthäus", erzählte Müller: "Da hatte er schon ein paar Kilo Übergewicht - aber was er mit dem Ball gemacht hat, war Wahnsinn."

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