Natürlich, auch die schottischen Spieler und Zuschauer haben davon geträumt, endlich einmal wieder an einer Fußball-WM teilzunehmen. Doch jetzt, nachdem dieser Traum durch ein 1:3 im Playoff-Spiel gegen die Auswahl der Ukraine ausgeträumt ist, gehen sie nach Hause und leben ihr Leben. Den ukrainischen Spielern ist das wegen des von Russland angezettelten Krieges nicht möglich. Und so war für sie dieses Spiel viel mehr als nur ein Fußballspiel.
"Ich habe keine Emotionen, ich habe alle Emotionen auf dem Platz gelassen. Dieser Sieg ist nicht für mich, nicht für unsere Spieler, sondern für unser Land, also war es ein großer Sieg für die Ukraine", sagte der ukrainische Nationalcoach Oleksandr Petrakow nach der Partie. Ein Sieg "für die Streitkräfte in den Schützengräben und Krankenhäusern, die ihren letzten Tropfen Blut geben, für die in der Ukraine, die jeden Tag leiden".
Ukraine: Positive Gefühle senden
Und Oleksandr Sintschenko, der beim englischen Meister Manchester City spielende Star des Teams, äußerte sich auf der Webseite der Uefa noch emotionaler: "Danke Gott, dass dieses Spiel passiert ist. Wir haben versucht, unser bestes Spiel zu zeigen, um große Emotionen und positive Gefühle an alle ukrainischen Fans, die zugeschaut haben, zu senden." Und so feierten die Spieler in den gelben Trikots im Hampden Park von Glasgow jedes Tor mit den zahlreichen Fans auf den Tribünen – in der Hoffnung, dass die Bilder der Freude und des Stolzes auch in der kriegsgeschüttelten Heimat möglichst viele Menschen erreichen können.
Dass eine WM-Teilnahme dem Land viel bedeuten würde, davon bekam man in der Nacht von Glasgow mehr als nur eine Ahnung. Es fehlt noch ein einziger Sieg. Gegner an kommenden Sonntag im Cardiff City Stadium ist Wales.