Während des Spiels zwischen Dänemark und Tunesien erfuhr die TV-Expertin Nadia Nadim, dass ihre Mutter bei einem Verkehrsunfall gestorben war. Die 34-Jährige kam als Kind aus Afghanistan nach Europa.
Nadia Nadim sollte beim britischen Fernsehsender ITV das WM-Vorrundenspiel von Dänemark gegen Tunesien erklären und bewerten. Die 34-Jährige hat selbst 100 Länderspiele für die dänische Frauenmannschaft bestritten. Doch als nach dem Schlusspfiff – das Spiel ging 0:0 aus – wieder ins Studio geschaltet wurde, wunderten sich einige Zuschauer. Nadim war nicht mehr zu sehen. Der Moderator erklärte lediglich, dass sie das Studio dringend habe verlassen müssen.
Später sorgte die Fußballerin auf ihrem Instagram-Account für Aufklärung – und enthüllte ein tragisches Schicksal. Während der Live-Sendung hatte sie vom Tod ihrer Mutter erfahren, die auf dem Heimweg vom Fitnessstudio von einem Lastwagen überfahren worden war. "Worte können nicht beschreiben, was ich fühle", schrieb sie zu einem schwarzen Rechteck. "Ich habe die wichtigste Person in meinem Leben verloren. Es passierte so plötzlich und unerwartet."
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Nadia Nadim: "Ich habe mein Zuhause verloren"
Die Stürmerin erinnerte mit berührenden Worten an ihre verstorbene Mutter: "Alles, was ich bin, bin ich durch sie. Ich habe mein Zuhause verloren und weiß, dass sich nichts mehr so anfühlen wird wie vorher. Das Leben ist unfair und ich verstehe nicht, warum sie und warum auf diese Weise." Ihre Mutter, die 57 Jahre alt wurde, sei "eine Kriegerin" gewesen, die "um jeden Zentimeter in ihrem Leben gekämpft hat".
Nadim wurde in Afghanistan geboren und wuchs dort auf. Schon als Zwölfjährige verlor sie ihren Vater, der von den Taliban getötet wurde. Die verbliebene Familie flüchtete nach Dänemark. Dort zog ihre Mutter sie und ihre Geschwister allein groß. "Sie hat mir nicht nur einmal, sondern zweimal das Leben geschenkt", würdigte Nadim ihre Mutter nach deren tragischem Unfalltod. Damit spielte sie wohl auf die Flucht der Familie nach Europa an.
US-Reporter Wahl starb laut seiner Frau bei WM-Spiel an Aneurysma
US-Reporter Wahl starb laut seiner Frau bei WM-Spiel an Aneurysma
14. Dezember Der während seiner WM-Berichterstattung in Katar plötzlich zusammengebrochene bekannte US-Fußballreporter Grant Wahl ist seiner Witwe zufolge an einem Aneurysma gestorben. Eine in New York vorgenommene Autopsie habe ergeben, dass der 49-jährige Sportjournalist am Riss eines "langsam wachsenden, unentdeckten aufsteigenden Aneurysmas der Aorta" gestorben sei, teilte Wahls Witwe Celine Gounder am Mittwoch im Onlinemedium Substack mit. Wahl war vergangenen Freitag während des WM-Viertelfinalspiels zwischen Argentinien und den Niederlanden auf der Pressetribüne im Stadion Lusail in Doha zusammengebrochen. Sein Leichnam war am Montag nach New York überführt worden, wo auch die Autopsie erfolgte. "Keine Wiederbelebungsmaßnahmen hätten ihn retten können", erklärte Gounder, eine renommierte Epidemiologin. Sein Tod habe weder im Zusammenhang mit dem Coronavirus noch mit dem Impfstatus gestanden. Sie wies damit in Onlinemedien kursierende Spekulationen zur Todesursache zurück. Bei einem Aorta-Aneurysma, Ausbuchtungen der Blutgefäße der Hauptschlagader, droht im schlimmsten Fall deren Riss. "Der Druck in der Brust, den er kurz vor seinem Tod verspürte, könnte das erste Symptome gewesen sein", erklärte Gounder nun.
In Dänemark begann Nadia Nadim mit dem Fußballspielen, es folgte eine internationale Karriere. Sie stand unter anderem bei den Spitzenclubs Manchester City und Paris-St. Germain unter Vertrag. Seit dem vergangenen Jahr spielt sie in der US-Liga NWSL bei Racing Louisville FC. Außerdem hat sie einen Doktortitel in Medizin.
"Kritik an der FIFA habe ich nirgends gesehen"–Katar-Reporter über Boykott und FIFA-Kritik
"Hier ist eine irre Polizeipräsenz" – stern-Reporter Herrmann über die WM in Katar
Sehen Sie im Video: Die WM 2022 gehört zu den umstrittensten Fußball-Weltmeisterschaften der Geschichte. stern-Reporter Moritz Herrmann berichtet von der Stimmung vor Ort. Protestaktionen sind kaum sichtbar – was bringt ein Boykott der WM?