Ich glaube fest daran, dass das Schicksal die Dinge gerecht und gleichmäßig verteilt. Diesmal standen unsere Athleten allerdings auf der Schattenseite, wobei der Begriff "Schatten" hier eine Metapher für Schneeregen und Windkapriolen ist. Die meisten Wintersportarten sind Freiluftsportarten und das hat man bei den letzten Wettkämpfen leidvoll realisieren müssen. Aus Wettkämpfen wurden Wetterkämpfe. Während des Biathlon-Männer-Sprints wechselte das Wetter unentwegt. Sonnenschein für die ersten Starter, Schneeregen und Graupel für das Mittelfeld, Sonnenschein für die Läufer am Schluss. Einige Favoriten hatten sich in diese erste vom Wetter begünstigte Gruppe setzen lassen und fuhren grundsätzlich gut damit. Das Podest bestand zu guter letzt nur aus Erstgruppen-Läufern, die deutschen Hoffnungsträger kamen mit den großen Niederschlägen und verloren sichtbar an Zeit wegen der geänderten Rahmenbedingungen.
Ähnlich erging es unseren Kombinierern, die beim Springen die schlechtesten Bedingungen hatten und wohl die entscheidenden Meter einbüßten, die sie in der Loipe dringend benötigt hätten.
Was soll man tun?
Das Wichtigste ist die Erkenntnis, dass man vorne mit dabei gewesen wäre, wenn der olympische Wettergott unseren Athleten nicht einen Strich durch die Rechnung gemacht hätte. Die Form passt und das ist nun mal das, was grundsätzlich zählt. Dass man als Athlet beim nächsten Wettkampf noch einmal zu denen gehört, denen ungünstige Bedingungen widerfahren, widerspricht der normalen Wahrscheinlichkeitsrechnung. Auch der Glaubenssatz, dass man nach Pech an der einen Stelle Glück an der anderen Stelle erfährt, hilft weiter. Die Dinge gleichen sich zum Schluss immer aus. Eigentlich braucht man hierzu auch keine Mathematik oder eine ausgeprägte Spiritualität.
Es wird einfach so kommen.
Viele Grüße Martina Ertl