Anzeige
Anzeige

Ertls Olympia-Tagebuch Positive erste Halbzeit

Zur Halbzeit der olympischen Spiele in Vancouver zieht stern.de-Kolumnistin Martina Ertl Zwischenbilanz. Auch wenn nicht alle deutschen Athleten die hochgesteckten Ziele erfüllt haben, fällt ihr Fazit durchaus positiv aus.

Die Spiele haben Halbzeit. Die Zwischenbilanz nimmt sich positiv aus. 14 Medaillen hat das deutsche Team gesammelt und liegt damit auf Rang drei der Nationenwertung. Wieder einmal mehr waren die Rodler die Stars im deutschen Team; auf sie ist immer Verlass. Beide Einzelwettbewerbe hatten deutsche Sieger und fünf weitere Podestplätze rundeten diesen starken Auftritt ab. Überragend waren auch die Siege von Maria Riesch und Magdalena Neuner, die dem hohen Erwartungsdruck standgehalten haben.

Titelverteidigung wird schwer

Trotz aller Erfolge wird es jedoch schwer werden, den Titel der erfolgreichsten Nation, den man in Turin erobern konnte, zu verteidigen.

Martina Ertl

Die ehemalige deutsche Weltklasse-Skirennläuferin Martina Ertl schreibt in ihrer täglichen Kolumne "Après Ski" auf stern.de direkt aus Vancouver von den Olympischen Winterspielen. Um die Jahrtausendwende gehörte Martina Ertl mehr als zehn Jahre zu den weltweit besten Athletinnen im alpinen Rennzirkus. Sie gewann drei olympische Medaillen und wurde zweimal Weltmeisterin. In den Jahren 1996 und 1998 konnte sie jeweils die Riesenslalom-Disziplinenwertung des Skiweltcups für sich entscheiden. Insgesamt gewann sie 14 Weltcuprennen in drei verschiedenen Disziplinen. In allen fünf alpinen Disziplinen erzielte sie mindestens einen Podestplatz.

Einige Medaillenquellen sprudeln nicht so wie in der Vergangenheit: Männerbiathlon und Skispringen sind derzeit ohne Lorbeerkranz geblieben, auch die einstige deutsche Dömane der Nordischen Kombination wartet auf einen Medaillengewinn. Auch im Eisschnelllauf sind die einstigen Hoch-Zeiten, in denen Athletinnen wie Anni Friesinger und Claudia Pechstein Medaillen wie am Fließband lieferten, vorbei.

Parallel dazu haben andere Nationen offensichtlich hart gearbeitet. Die USA präsentiert sich stärker als in Turin.

Alpine Durststrecke beendet

Auch wenn es zum Schluss nicht reichen sollte, die hohen Ziele zu erreichen, verdienen die Erreichten großen Respekt; vor allem freut mich als ehemalige Skifahrerin der Umstand, dass die goldmedaillenlose Zeit mit dem Olympiasieg von Maria Riesch in der Kombination nach sage und schreibe zwölf Jahren zu Ende gegangen ist.

Ich bin nun gespannt, ob die Biathletinnen und die Alpinen auch in der zweiten Woche nach Medaillen greifen werden; dass der Rodelverband diesmal mit seinen Bobfahrern erfolgreich sein wird, daran besteht für mich kein Zweifel.

Viele Grüße
Martina Ertl

Mehr zum Thema

Newsticker

VG-Wort Pixel