Schon im Vorfeld der Olympischen Winterspiele in Sotschi sorgte der russische Snowboarder Alexey Sobolev für Aufsehen: Nach einem Sturz am Donnerstagmorgen in seinem zweiten Slopestyle-Lauf im Rosa Khutor Extreme Park wartete der 22-jährige Wintersportler am Ende der Strecke auf seine Wertung. Währenddessen hielt er sein Brett gut sichtbar für die TV-Kameras in der Hand, darauf zu sehen war eine Frau mit einer roten Skimaske auf dem Kopf, wie sie die Punkband Pussy Riot bei ihren Auftritten trägt. Außerdem hat die Figur ein Messer in der Hand. Ein Reporter der russischen Agentur "R-Sport" fragte ihn daraufhin, ob sein Snowboard eine Hommage an die Band sei. Sobolev entgegnete nur: "Alles ist möglich."
2000 Nachrichten statt Goldmedaille
Doch nicht nur beim Design seines Snowboards geht Sobolev unkonventionelle Wege: In der Qualifikation zu seinem ersten Wettkampf ging er mit seiner privaten Telefonnummer auf dem Schutzhelm an den Start. Zwar musste er die Nummer zum Wettkampf mit schwarzem Tape abkleben, doch die wenigen Minuten während des Trainingslaufs reichten, um die Herzen der TV-Zuschauerinnen zu erobern. 2000 Nachrichten seien bis Samstag auf seinem Handy eingetroffen, sagte der 22-Jährige einer Reporterin von "USA Today". Darunter seien auch Dutzende SMS mit Nacktfotos, erklärte er. Durch die Flut von Nachrichten stürzte schließlich sogar sein Handy ab.
"Ich habe eine riesige Sammlung von Bildern", sagte er in dem Interview mit "USA Today". Und fuhr dann selbsterklärend fort: "Es ist wirklich langweilig im Olympischen Dorf, weißt du?" Zeit genug, die ganzen Nachrichten durchzulesen, hat Sobolev jedenfalls: Er erreichte das Finale des Slopstyle-Snowboardens nicht, die Goldmedaille ging an den US-Amerikaner Sage Kotsenburg.
