"An die Freude"! Mit Beethovens neunter Sinfonie haben die Olympia-Macher die Abschlussfeier der Winter-Spiele von Peking untermalt. Zu den Klängen des in Bonn geborenen Komponisten zogen in loser und freier Folge die Athlet:innen, die sich noch in Chinas Hauptstadt befanden, ins Vogelnest-Stadion ein. Die festliche Musik war sicherlich mit bedacht gewählt, beschreibt die Ode doch das klassische Ideal einer Gesellschaft gleichberechtigter Menschen – verbunden durch Freude und Freundschaft.
Dass sich die chinesische Gesellschaft unter Machthaber Xi Jinping in eine andere Richtung entwickelt hat, blieb auch während der Corona-Spiele, die weitgehend in einer streng abgeschotteten Bubble stattfanden, nicht verborgen. Xi war wie schon bei der Eröffnung unter den Tribünengästen, neben ihm im üblichen Corona-Abstand: IOC-Chef Thomas Bach. Er sprach von "wahrhaft außergewöhnlichen Spielen", lobte die Gastgeber uneingeschränkt und sprach von einem "erfolgreichen Musterbeispiel" an Olympischen Spielen. Der Verein Athleten Deutschland urteilte dagegen abseits der Feier, China habe die Spiele "als Plattform für seine Propagandazwecke nutzen" können.
Olympia zieht weiter nach Mailand und Cortina
109 Medaillen-Entscheidungen fielen bis zur Abschlussfeier. Das deutsche Team ergatterte insgesamt 27-mal Edelmetall und belegt mit 12 Gold-, 10 Silber- und 5 Bronzemedaillen hinter Norwegen und vor China den zweiten Platz im Medaillenspiegel. Die Vertreter von Team D wurden von Bob-Anschieber Thorsten Margis als Fahnenträger in die Arena geführt – den Partner von Bob-Legende Francesco Friedrich, dem als ersten Bob-Piloten das Doppel-Gold im Zweier und Vierer gelang.
Die rund 100-minütige Zeremonie mit wechselndem Spiel aus Licht- und Schnee-Symbolik wurde vom berühmten chinesischen Regisseur Zhang Yimou arrangiert. Nach dem Erlöschen der olympischen Flamme wurd die Olympia-Flagge an die Vertreter von Mailand und Cortina d'Ampezzo übergeben. Dort werden 2026 die nächsten Olympischen Winterspiele stattfinden.