Olaf Kölzig wird bei der Eishockey- Weltmeisterschaft nicht im Tor der deutschen Nationalmannschaft stehen. Der 31-jährige Torhüter der Washington Capitals erteilte am Mittwoch Sportdirektor Franz Reindl eine telefonische Absage. »Es tut mir unglaublich leid, denn ich hätte diese junge deutsche Mannschaft gerne unterstützt«, sagte der gebürtige Südafrikaner, der nach dem Playoff-Aus in der nordamerikanischen Profiliga (NHL) für das Titelturnier frei gewesen wäre. »Das ist sehr schade, denn Olaf hätte uns helfen können. Aber ich habe Verständnis für seine Entscheidung«, sagte Bundestrainer Hans Zach.
Comeback bei Olympia?
Knieprobleme verhindern Kölzigs Teilnahme an der WM. »Das Knie muss jetzt sofort behandelt werden, ansonsten steht meine Karriere auf dem Spiel«, teilte der NHL-Profi mit, »wenn alles gut läuft, stehe ich der Mannschaft bei den Olympischen Spielen in Salt Lake City zur Verfügung.«
Zach nahm die Nachricht eher gelassen zur Kenntnis, »denn ich habe sowieso nicht mit Verstärkung aus der NHL gerechnet. Das sind ein paar Strohhalme, aber auf die sollte man sich nicht immer verlassen.« Franz Reindl, der seit Dienstag mit Kölzig in Kontakt war und sich vor Wochen persönlich die WM-Zusage des Keepers in den USA eingeholt hatte, bedauerte die Absage: »Olaf wäre für uns Gold wert gewesen.«
Nach Kölzig Entschluss ist die Torwartfrage im DEB-Team gelöst. Als Nummer eins wird beim WM-Start gegen die Schweiz am Samstag Robert Müller vom deutschen Meister Adler Mannheim im Tor stehen. Christian Künast von den München Barons und Leonardo Conti von den Frankfurt Lions stehen als Ersatz bereit.
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