Marta Kosujuk Tennis-Spielerin aus der Ukraine gewinnt erstes WTA-Turnier – und wird danach sehr emotional

Marta Kostjuk, eine weiße junge Frau mit braunen Haaren, schlägt in rotem Top eine Rückhand beim Tennis
Marta Kostjuk, Tennis-Profi aus der Ukraine, verweigert schon länger den Handschlag mit Gegnerinnen aus Russland oder Belarus
© Christopher Pike / Getty Images
Die ukrainische Tennis-Spielerin Marta Kosujuk hat in Austin ihr erstes WTA-Turnier gewonnen. Den anschließenden Handschlag mit der besiegten Russin verweigerte sie – und widmete den Sieg ihren Landsleuten. 

Als es geschafft war, sank Marta Kostjuk auf die Knie, kauerte sich hinter der Grundlinie auf den Boden und schluchzte: In einem brisanten Endspiel gewann die Tennis-Spielerin aus der Ukraine am Sonntag (Ortszeit) im texanischen Austin ihr erstes WTA-Turnier – ausgerechnet gegen eine Russin. Die 20-Jährige besiegte im Endspiel Warwara Gratschewa mit 6:3 und 7:5. Anschließend verweigerte sie ihrer Gegnerin den traditionellen Handschlag am Netz. Sie werde das nicht tun, wenn sie gegen eine Kontrahentin aus Russland, das die Ukraine angegriffen hat, oder Belarus, das die Invasion unterstützt, spiele, sagte sie. "In der Situation, in der ich mich gerade befinde, ist es etwas ganz Besonderes, diesen Titel zu gewinnen. Ich möchte diesen Titel der Ukraine und all den Menschen widmen, die gerade kämpfen und sterben", erklärte Kostjuk bei der Siegerehrung. Anschließend dankte sie den Turnierveranstaltern und allen Mitarbeitenden. 

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Marta Kostjuk verweigert Handschlag

Schon im September 2022 hatte Kostjuk nach ihrer Niederlage gegen die Belarussin Wiktoryja Asaranka bei den US Open einen Handschlag verweigert. Beide hatten am Netz mit ihren Tennisschlägern "abgeklatscht". Auch bei den Australian Open im Januar hat Kostjuk ihre Haltung noch einmal bekräftigt: Sie werde auch in Melbourne Kontrahentinnen, die die Invasion Russlands auf die Ukraine nicht ausdrücklich verurteilt haben, nicht die Hand geben. "Ich habe meine Meinung in Bezug auf den Krieg und alles, was auf der Tour vor sich geht, nicht verändert", sagte sie der Nachrichtenagentur Reuters. In den Augen der Kiewerin reiche es nicht, Krieg generell zu missbilligen. "Ich denke, dass alle, die sich deutlich äußern, das Recht haben, auf der Tour zu spielen", sagte Kostjuk in Melbourne. Mit Spielerinnen aus Russland und Belarus spreche sie nicht, so Kostjuk. Sie sage kaum "Hallo".

mit DPA

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