Australian Open Djokovic trainiert früher als geplant – und wartet weiter auf Visum-Entscheidung

Djokovic trainiert und wartet weiter auf Entscheidung in Australien
Tennisstar Novak Djokovic spielt während einer Trainingseinheit vor den Australian Open 2022 im Melbourne Park eine Rückhand
© Daniel Pockett / Getty Images
Darf Novak Djokovic seinen Titel bei den Australian Open doch noch verteidigen? Vier Tage nach dem Erfolg vor Gericht wartet der serbische Tennisstar weiter auf eine Entscheidung zu seinem Visum.

Vier Tage nach dem Erfolg vor Gericht wartet Novak Djokovic weiter auf eine Entscheidung zu seinem Visum für Australien und die Möglichkeit, den Titel bei den Australian Open zu verteidigen. Auch am Freitagnachmittag Ortszeit in Melbourne gab es von Einwanderungsminister Alex Hawke noch kein Signal dazu, ob er sein persönliches Recht nutzt und das Visum des 34 Jahre alten Serben ungültig macht, weil dieser nicht gegen das Coronavirus geimpft ist. Die Nummer eins der Weltrangliste trainierte unterdessen schon früh am Tag statt wie ursprünglich geplant erst am Nachmittag.

Djokovic-Visum könnte ungültig gemacht werden

Aus der australischen Politik bekommt Hawke für das lange Zögern Druck. "Alex Hawke, wo sind sie? Verschollen?", fragte die Senatorin Jacqui Lambie nach Angaben der australischen Nachrichtenagentur AAP am Freitag. "Wenn Sie keine Entscheidung zu Novak Djokovic treffen können, meine Güte, wie regiert ihr Leute denn das Land? Das ist ein absoluter Saustall." Weiter sagte sie, Djokovic sollte packen geschickt werden, wenn er die Regeln gebrochen habe. Von Hawke gibt es weiterhin keinerlei Kommentar. Australische Journalisten berichten, aus seinem Umfeld sei zu hören, es gebe eine Tendenz dazu, das Visum Djokovics ungültig zu machen – doch mehr als Gerüchte waren das bis zum Nachmittag nicht.

Großteil der Australier stellt sich gegen Djokovic

Nach dem Fiasko für die Regierung im ersten Gerichtsverfahren, als Djokovic das Visum wegen eines Formfehlers wieder ausgehändigt werden musste, will der Minister offenbar dieses Mal eine Entscheidung treffen, die den ganz sicher zu erwartenden Einsprüchen der Djokovic-Anwälte für den Fall einer erneuten Ausweisung standhält. Der Druck auf Hawke ist von vielen Seiten groß. Die Stimmung in Australien ist - mit Ausnahme der serbischen Community – klar gegen Djokovic. Viele Australier haben in den inzwischen fast zwei Jahren Pandemie viele Entbehrungen erlebt.

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Kerber äußert sich zurückhaltend zur Causa Djokovic

Deutschlands beste Tennisspielerin Angelique Kerber hat sich indes vorsichtig zum Einreise-Ärger des serbischen Weltranglisten-Ersten Novak Djokovic geäußert. "Regeln sind Regeln, die für alle gelten, egal ob man Nummer eins ist oder Qualifikant", sagte die 33 Jahre alte Kielerin am Freitag in Melbourne und äußerte Verständnis für Australier, die sich eine Abreise von Djokovic wünschen: "Ich verstehe die Menschen hier definitiv. Sie haben wirklich über die letzten zwei Jahre eine toughe Zeit hinter sich."

DPA
mth

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