Winterspiele 2022 Eiskunstlaufen: Timothy LeDuc schreibt als erste nicht-binäre Person bei Winterspielen Geschichte

Timothy Le Duc Winterspiele 2022
Timothy LeDuc (r.) und Partnerin Ashley Cain-Gribble treten bei den Winterspielen in Peking im Eiskunstlauf an
© AFLOSPORT / Imago Images
Mit seiner Eiskunstlauf-Partnerin hat sich Timothy LeDuc für die Olympischen Spiele in Peking qualifiziert. Damit wird er die erste nicht-binäre Person sein, die bei Winterspielen an den Start geht.

Die Olympischen Winterspiele in Peking sind für Timothy LeDuc der sportliche Karrierehöhepunkt: Gemeinsam mit Eiskunstlauf-Partnerin Ashley Cain-Gribble startet LeDuc, 31 Jahre alt, für die USA im Paarlauf. Das Duo hat in diesem Jahr schon zum zweiten Mal die US-Meisterschaft gewonnen. Doch für LeDuc geht es nicht nur um sportlichen Erfolg. Der Start bei den Olympischen Spielen soll auch ein Zeichen sein, um queere Personen mehr in den Vordergrund zu rücken und zu ermutigen. Denn LeDuc selbst identifiziert sich seit dem vergangenen Jahr als nicht-binär.

Das bedeutet, dass Timothy LeDuc sich keinem der beiden klassischen Geschlechter angehörig fühlt und im Englischen die Mehrzahlpronomen "they/them" nutzt. Wenn LeDuc mit Cain-Gribble aufs Eis geht, wäre das ein historischer Moment: Zum ersten Mal würde eine offen nicht-binäre Person bei Olympischen Winterspielen starten. Ein wichtiges Signal in die Welt und die queere Community, wie LeDuc hofft.

Winterspiele 2022: Timothy LeDuc will Zeichen setzen

"Als offen nicht binäre-Person hoffe ich, dass es anderen queeren Personen im Eiskunstlauf hilft, die Angst davor haben, sie selbst zu sein oder Sorge haben, dass potenzielle Partner:innen deshalb nicht mit ihnen laufen wollten", sagte LeDuc der "Sportschau". Le Duc selbst hat diesen Druck während der Sportkarriere selbst erlebt. "Weil wir darüber sprechen, können wir mehr Menschen dazu bringen, zu verstehen, dass mit LGBT-Personen nichts falsch ist, dass wir es verdienen, gefeiert zu werden."

Im Alter von 18 Jahren outete sich LeDuc als homosexuell. Die konservativ-christliche Familie stand seiner sexuellen Orientierung zunächst feindlich gesinnt gegenüber und versuchte, LeDuc von einer Konversionstherapie zu überzeugen. Mittlerweile hat sich das grundlegend geändert. "Jetzt begleitet meine Familie mich beim Pride-Marsch", erzählte LeDuc in einem Interview mit der Thomson Reuters Foundation.

Erste nicht-binäre Person bei Olympia in Tokio

In Peking peilt Timothy LeDuc mit Ashley Cain-Gribble einen Platz unter den ersten fünf im Paarlauf an. Einen Platz in den Geschichtsbüchern der Winterspiele, die seit 1924 stattfinden, hat LeDuc schon sicher. Allerdings ist LeDuc nicht die erste nicht-binäre Person, die bei Olympischen Spielen antritt. Bei den Sommerspielen in Tokio im vergangenen Jahr lief mit Quinn bereits eine nicht-binäre Person für das kanadische Frauen-Fußballteam auf.

epp

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