Seit einem Turnier im Dezember spielt Sara Khadem ohne Kopftuch als Zeichen ihrer Solidarität mit der Protestbewegung im Iran und um auf die Geschlechterungerechtigkeit in ihrem Land hinzuweisen.
Sara Khadem Iranische Schachspielerin spielt weiter ohne Hidschab

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Die 25-jährige Iranerin Sara Khadem hat sich sehr mutig gezeigt, als sie bei der Blitzschach-Weltmeisterschaft in Kasachstan im Dezember ohne Kopftuch spielte. Denn das ist im Iran für Frauen verpflichtend. Aktuell lebt sie in Spanien und reflektierte noch mal die Geschehnisse: "Es ist etwas, das man tun muss, weil es den Regeln deiner Heimat entspricht. Aber wenn man nicht daran glaubt, stellt man sich als jemand dar, der man nicht ist. Es gab bereits Zeiten, in denen ich Turniere ohne Kopftuch spielen wollte. Und als all die Dinge im Iran passierten, dachte ich mir, dass wenn ich jetzt zu einem Turnier gehe und mit Kopftuch spielen muss, ich lieber gar nicht spiele. Also habe ich beschlossen, ohne Kopftuch zu spielen." Es geht ihr nicht nur um das Tragen eines Kopftuchs. Es geht ihr auch um ein Zeichen. Bereuen tut sie nichts. Und Probleme sieht sie noch viele: "Ich war auch sehr traurig über das, was vor sich ging. Aber das Problem im Iran ist, dass sie für die Rechte der Frauen kämpfen. Also geht es nicht nur um den Hidschab. Der Hidschab ist eine Sache. Aber es geht nicht nur darum. Es gibt viele Dinge, die im Iran frauenfeindlich sind. Zum Beispiel gibt es viele Regeln, die für Frauen und Männer unterschiedlich sind, sodass es keine Gleichstellung der Geschlechter gibt." Ihre mutige Entscheidung zur Unterstützung der Protestbewegung gegen die klerikale Führung hat Folgen. Und die wiegen für sie schwer. Denn die iranischen Behörden hatten sie aufgefordert, ein Video aufzunehmen, in dem sie ihr Bedauern über ihre Taten zum Ausdruck bringt, als Bedingung für eine Rückkehr in ihre Heimat. Sie weigerte sich und erfuhr später dann auch von einem Haftbefehl. "Zu wissen, dass in meiner Heimat ein Haftbefehl besteht, hat mich nicht gerade glücklich gemacht. Denn in dem Moment wurde mir klar, dass ich vielleicht nie mehr zurückkehren kann. Und das Recht zu verlieren, in sein Heimatland zurückzukehren, ist, glaube ich, das Schrecklichste, was einem passieren kann. Aber zu sagen, dass ich irgendwelche offiziellen Drohungen oder so erhalten habe, nein, das ist nicht passiert." Sara Khadem steht aktuell in der Weltrangliste auf Platz 774. und im Iran an 9. Stelle. Sie will weiterhin unter iranischer Flagge spielen, auch wenn sie bereits einige Angebote aus anderen Ländern erhalten hat.
Die 25-jährige Iranerin Sara Khadem hat sich sehr mutig gezeigt, als sie bei der Blitzschach-Weltmeisterschaft in Kasachstan im Dezember ohne Kopftuch spielte. Denn das ist im Iran für Frauen verpflichtend. Aktuell lebt sie in Spanien und reflektierte noch mal die Geschehnisse: "Es ist etwas, das man tun muss, weil es den Regeln deiner Heimat entspricht. Aber wenn man nicht daran glaubt, stellt man sich als jemand dar, der man nicht ist. Es gab bereits Zeiten, in denen ich Turniere ohne Kopftuch spielen wollte. Und als all die Dinge im Iran passierten, dachte ich mir, dass wenn ich jetzt zu einem Turnier gehe und mit Kopftuch spielen muss, ich lieber gar nicht spiele. Also habe ich beschlossen, ohne Kopftuch zu spielen." Es geht ihr nicht nur um das Tragen eines Kopftuchs. Es geht ihr auch um ein Zeichen. Bereuen tut sie nichts. Und Probleme sieht sie noch viele: "Ich war auch sehr traurig über das, was vor sich ging. Aber das Problem im Iran ist, dass sie für die Rechte der Frauen kämpfen. Also geht es nicht nur um den Hidschab. Der Hidschab ist eine Sache. Aber es geht nicht nur darum. Es gibt viele Dinge, die im Iran frauenfeindlich sind. Zum Beispiel gibt es viele Regeln, die für Frauen und Männer unterschiedlich sind, sodass es keine Gleichstellung der Geschlechter gibt." Ihre mutige Entscheidung zur Unterstützung der Protestbewegung gegen die klerikale Führung hat Folgen. Und die wiegen für sie schwer. Denn die iranischen Behörden hatten sie aufgefordert, ein Video aufzunehmen, in dem sie ihr Bedauern über ihre Taten zum Ausdruck bringt, als Bedingung für eine Rückkehr in ihre Heimat. Sie weigerte sich und erfuhr später dann auch von einem Haftbefehl. "Zu wissen, dass in meiner Heimat ein Haftbefehl besteht, hat mich nicht gerade glücklich gemacht. Denn in dem Moment wurde mir klar, dass ich vielleicht nie mehr zurückkehren kann. Und das Recht zu verlieren, in sein Heimatland zurückzukehren, ist, glaube ich, das Schrecklichste, was einem passieren kann. Aber zu sagen, dass ich irgendwelche offiziellen Drohungen oder so erhalten habe, nein, das ist nicht passiert." Sara Khadem steht aktuell in der Weltrangliste auf Platz 774. und im Iran an 9. Stelle. Sie will weiterhin unter iranischer Flagge spielen, auch wenn sie bereits einige Angebote aus anderen Ländern erhalten hat.