Ski alpin Pallander gewinnt Slalom, Meissnitzer holt Super-G

Hilde Gerg hat mit einem 5. Platz im Super-G von Megeve ihre gute Form bestätigt, Alois Vogl holte sich einen sensationellen 6. Rang beim Weltcup-Slalom in Flachau, der Finne Palander siegte und Maier verpatzte sein Heimrennen.

Hilde Gerg hat mit einem 5. Platz im Super-G von Megeve ihre gute Form bestätigt, den erhofften Podestplatz aber verpasst. Alois Vogl konnte sich nach seinem sensationellen 6. Rang beim Weltcup-Slalom in Flachau hingegen wie ein Sieger fühlen. Mit deutlicher Laufbestzeit im zweiten Durchgang fuhr der Lohberger am Sonntag vom 30. Platz in 1:43,50 Minuten noch in die Spitzengruppe und feierte beim dritten Saisonsieg des Finnen Kalle Palander (1:42,24) sein bestes Weltcup-Ergebnis seit fast sechs Jahren. "Ich bin sehr zufrieden. Das war ein Rennen, wie ich es mir vorgestellt habe. Es ist bald noch mehr drin", sagte der 31-Jährige.

Gerg: "War mehr drin"

Hilde Gerg war trotz ihrer erneut guten Platzierung nicht ganz zufrieden. "Es war heute mehr drin. Ich bin in ein, zwei Kurven zu brav gefahren, das hat sich gerächt", sagte die Lenggrieserin nach dem Weltcup-Rennen im französischen Ski-Ort. In 1:25,62 Minuten hatte die 28-Jährige 0,64 Sekunden Rückstand auf Siegerin Alexandra Meissnitzer. Die Österreicherin feierte ihren ersten Erfolg seit fast fünf Jahren und lag in 1:24,98 wie bei ihrem WM-Sieg im Super-G 1999 vor ihren Teamkolleginnen Renate Götschl (1:25,19) und Michaela Dorfmeister (1:25,40).

Rot-weiß-rot-Damen waren unschlagbar

Während die rot-weiß-roten Ski-Damen ihren ersten Dreifach-Erfolg im Weltcup seit 1995 feierten, verpatzte Alpin-Held Hermann Maier ausgerechnet sein Heimrennen. Beim Riesenslalom auf der nach ihm benannten "Hermann-Maier-Weltcup-Strecke" in Flachau kam der 31-Jährige nach einem schweren Fahrfehler am Samstag beim Sieg seines Landsmanns Benjamin Raich über Platz 50 nicht hinaus. "Ich bin froh, dass es vorbei ist. Die nötige Ruhe zu finden, ist zu Hause am schwierigsten", sagte der Doppel-Olympiasieger von 1998.

Vogl kämpfte sich mit Traumlauf vor

Im Slalom sorgte Vogl dann für einen Paukenschlag. Der Lohberger hatte als 30. nur dank eines Vorsprungs von 1/100 Sekunde den zweiten Durchgang erreicht, erwischte dann aber einen Traumlauf und nahm der Weltspitze über eine Sekunde ab. Nach einer hartnäckigen fiebrigen Grippe in der Saison-Vorbereitung hatte Cheftrainer Werner Margreiter gute Resultate des in der Vorsaison schon abgeschriebenen Routiniers zu Jahresbeginn angekündigt. "Er hat gezeigt, dass er ein Bomben-Skifahrer ist. Hut ab vor dem Loisl." Zuletzt war Vogl 1998 im Slalom von Kitzbühel Sechster geworden. Für die hart kritisierten deutschen Ski-Herren war es die dritte Top-Ten-Platzierung des Winters.

Riesch zahlte Lehrgeld

Hilde Gerg sorgte nicht nur für ein passables Ergebnis der zuletzt überzeugenden DSV-Damen, sondern verteidigte auch ihre beeindruckende Saison-Bilanz. Bei allen fünf Starts kam die noch im März 2003 am Kreuzband operierte Athletin unter die Top-5. Nach 2. Plätzen in den Abfahrten von Lake Louise und St. Moritz wartet sie aber weiter auf ihren ersten Weltcup-Sieg seit Dezember 2002. Immerhin erging es Gerg besser als Maria Riesch. Die Nachwuchs-Hoffnung vom SC Partenkirchen musste nach ihrem 3. Rang in der Abfahrt von St. Moritz wieder einmal Lehrgeld zahlen und schied nach einem verpatzten Sprung aus. "Ich bin schon ziemlich verärgert." Auch Martina Ertl (Lenggries) und Petra Haltmayr (Rettenberg) kamen nicht ins Ziel. Regina Häusl (Schneizlreuth/1:26,96) und Isabelle Huber (Ruhpolding/1:27,03) sammelten als 15. und 18. noch Weltcup-Punkte. "Es wäre sicherlich mehr möglich gewesen. Ein Platz unter den besten fünf ist immer noch Weltklasse", so Cheftrainer Wolfgang Maier.

Meissnitzer wieder obenauf

Für Alexandra Meissnitzer endete in Megeve eine Leidenszeit. Die in ihrer Karriere von vielen schweren Verletzungen gebeutelte Doppel-Weltmeisterin und Gesamt-Weltcupsiegerin von 1999 stand erstmals seit dem 10. März 1999 bei der Abfahrt in der Sierra Nevada wieder ganz oben. Das Trio Dorfmeister, Götschl, Meissnitzer hatte 1995 bei der Abfahrt von St. Anton auch für den letzten ÖSV-Dreifachsieg gesorgt.

Österreich führt Super-G

Im Gesamtweltcup führt weiter Anja Pärson (Schweden/639 Punkte) vor Nicole Hosp (Österreich/500) und Götschl (466). Martina Ertl (346) rutschte auf Rang 5 ab. Hilde Gerg (310) ist 8. In der Super-G-Wertung führt Götschl (180) vor Dorfmeister (140) und Gerg (105). Bei den Herren verteidigte Maier trotz der "Nullnummer" mit 515 Punkten seine Führung im Gesamtweltcup vor Raich (469) und Palander (449).

DPA
Helen Scott-Smith und Emil Gast

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