TISCHTENNIS Tischtennis: Abschied von der »21«

Die Tischtennis-Sportler verabschieden sich nach 75 Jahren von der »21«. Der Weltverband ITTF beschloss auf seinem Kongress in Osaka eine neue Zählweise.

Die Tischtennis-Sportler verabschieden sich nach 75 Jahren von der »21«. Der Weltverband ITTF beschloss auf seinem Kongress in Osaka eine neue Zählweise. Die Sätze enden künftig schon beim 11. Punkt und nicht, wie bisher, beim 21. Punkt. Neben den kürzeren Sätzen führte die reformfreudige ITTF auch eine neue Aufschlag-Regel ein. Sie soll ab September 2002 verdeckte Aufschläge verhindern.

Mehr Spannung

»Die kürzeren Sätze führen zu mehr Entscheidungs-Situationen. Für den Profi-Bereich kann dadurch die Attraktivität erhöht werden. Für die Akzeptanz an der Basis sehe ich Problem«, kommentierte der deutsche Cheftrainer Dirk Schimmelpfennig die Entscheidung. »Es gibt für Zuschauer und Spieler mehr Spannungsmomente«, sagte Jörg Roßkopf zu der neuen Regel, die international vom 1. September an gilt. Für den Gewinn eines Spieles werden dann entweder vier von sieben Kurzsätzen oder fünf von neun Kurzsätzen benötigt.

Andere Aktive und Trainer beklagten den Verlust der Identität der Sportart. »Ich bin ein Verfechter der 2'. Zudem dauern die Spiele jetzt wieder länger«, nörgelte Damen-Bundestrainer Richard Prause. Er schloss nicht aus, dass vor allem ältere Spieler aus Protest dem Tischtennis-Sport den Rücken kehren.

Ende der Reformen

»Wir müssen an die Zukunft denken. Jeder will Neuerungen, aber wenn sie dann kommen, ist man wieder dagegen«, verteidigte der ITTF- Präsident Adham Sharara die Beschlüsse von Osaka. Der Kanadier kündigte zugleich das Ende der Reformen des Weltverbandes an. Die ITTF hatte im Vorjahr einen neuen 40-mm-Ball eingeführt, der bei der WM in Japan erstmals benutzt wird. Gravierende Auswirkungen auf das Spiel hat der größere Ball nicht.

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